Wirtschaft

Hoffnung nach schwachem Quartal Auftragsplus macht Heideldruck Mut

Weniger Menschen, mehr Gewinn: Um aus der Krise zu kommen, baute Heideldruck massiv Stellen ab.

Weniger Menschen, mehr Gewinn: Um aus der Krise zu kommen, baute Heideldruck massiv Stellen ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit der Neuausrichtung wollte Heidelberger Druckmaschinen die jahrelange Krise hinter sich lassen. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass es noch nicht so weit ist. Die Konzernführung gibt sich allerdings optimistisch.

Der lange angeschlagene Maschinenbauer Heideldruck hat auf der Branchenmesse Drupa gut verkauft und blickt optimistisch auf das Gesamtjahr. Im ersten Geschäftsquartal 2016/17 (April bis Juni) war der Auftragseingang mit 804 Millionen Euro rund 100 Millionen Euro höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Die gute Nachfrage bilde eine solide Basis, um die Gesamtjahresziele zu erreichen.

Heidelberger Druckmaschinen
Heidelberger Druckmaschinen ,86

In den Ergebnissen zeigen sich die Aufträge allerdings erst in den kommenden Monaten. Vor der Drupa, die Ende Mai und im Juni stattfand, waren die Kunden erwartungsgemäß zurückhaltend. Aus diesem Grund und wegen der Messekosten stand im traditionell schwachen ersten Geschäftsquartal nach Steuern ein Verlust von 37 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz sank von 563 Millionen Euro vor einem Jahr auf 486 Millionen Euro. Die Aktien des Unternehmens rutschten um 9 Prozent ab.

Der Auftragsbestand als Indikator für die zukünftige operative Entwicklung stieg um 130 Millionen Euro auf 768 Millionen Euro. "Die hohe Akzeptanz am Markt stimmt uns für die Zukunft sehr optimistisch", erklärte Vorstandschef Gerold Linzbach.

Alte Befürchtungen angefacht

Die Heidelberger Druckmaschinen waren lange in den roten Zahlen, hatten aber dank einer Neuausrichtung im vergangenen Geschäftsjahr wieder Gewinne erzielt. Das unbeständige Neumaschinen-Geschäft wurde zurückgefahren, die Sparte für Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien ausgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter war immer weiter gesunken. Ende Juni lag sie noch bei 11.873.

Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fuhr Heideldruck einen Verlust von 16 Millionen Euro ein - nach einem Plus von 28 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Zahlen blieben unter den Erwartungen von Experten. "Das Auftaktquartal war schwächer als erwartet", sagte Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe. "Die nächsten Monate sollten aber von dem Auftragseingang der Drupa profitieren." Alte Befürchtungen von Investoren könnten jedoch wieder angefacht werden. Linzbach rechnet für das Geschäftsjahr weiter mit einem Umsatzwachstum von bis zu 4 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern werde im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich leicht steigen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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