Wirtschaft

Nur noch "harte" Kriterien Auf- und Abstiegskriterien automatisiert

Die Deutsche Börse will mit den Index-Veränderungen mehr Transparenz schaffen.

Die Deutsche Börse will mit den Index-Veränderungen mehr Transparenz schaffen.

(Foto: dpa)

Die neuen Index-Regeln der Deutschen Börse erhöhen die Transparenz in den Indizes der zweiten Reihe. "Damit ist das Regelwerk klarer, ein Plus für den Aktienhandel, aber auch für die Unternehmen", sagt ein Marktteilnehmer.

Die Deutsche Börse verzichtet nun auch beim MDax, beim TecDax und beim SDax auf Spielräume bei den Index-Überprüfungen. Künftig werden damit auch in den Indizes der zweiten und dritten Reihe in der Dax-Familie neben einer Mindestquote frei handelbarer Aktien nur noch die "harten" Kriterien Marktkapitalisierung und Liquidität für eine Mitgliedschaft zählen, so wie das schon beim Dax der Fall ist.

Bisher konnte die Börse in der zweiten Reihe noch sogenannte "weiche" Kriterien wie die Index-Kontinuität oder die Abbildung der Unternehmenslandschaft heranziehen. "Damit werden die Index-Veränderungen noch transparenter", so ein Marktteilnehmer in einer ersten Stellungnahme.

Damit es nicht zu einem beschleunigten "Fahrstuhlmechanismus" kommt mit noch häufigeren Auf- und Abstiegen, wird der SDax künftig nur noch zweimal statt viermal im Jahr regulär überprüft, wie bisher schon TecDax und MDax. Beim Dax gibt es weiterhin eine jährliche reguläre Überprüfung im September.

Daneben bleibt es bei der quartalsweisen außerordentlichen Überprüfung, die das sogenannte Fast Entry oder Fast Exit betrifft, für das strengere Kriterien gelten. Diese werden allerdings leicht angepasst, genauso wie die Kriterien für die reguläre Überprüfung dieser Indizes.

Im TecDax werden die Kriterien nun auch bei der regulären Überprüfung dem Dax angeglichen. Aufsteigen kann ein Titel, der in beiden Kriterien mindestens Platz 30 belegt, sofern ein Titel existiert, der in einem Ranking schlechter als 35 platziert ist. Entnommen wird ein Titel, der in einem Ranking unter 40 liegt, falls ein Titel existiert, der in beiden Rankings mindestens Platz 35 belegt. Für "Fast Entry" bleibt es bei der Anforderung, in beiden Kriterien mindestens Platz 25 zu belegen, und bei der außerordentlichen Überprüfung muss ein Titel absteigen, der in einem der beiden Kriterien Platz 45 verfehlt.

In den MDax können künftig regulär nur noch Titel aufgenommen werden, wenn sie in beiden Kriterien mindestens auf Platz 50 der Rangliste stehen und ein Titel existiert, der in einem der beiden Kriterien Rang 55 verfehlt. Regulär absteigen muss ein Titel, der in einem der beiden Kriterien Platz 60 verfehlt, wenn ein Titel existiert, der in beiden Kriterien mindestens auf Platz 55 steht. Bisher galt sowohl für den Aufstieg als auch den Abstieg die 60/60-Regel, Platz 60 war also sowohl bei der Liquidität als auch bei der Marktkapitalisierung die theoretische Grenze für eine MDax-Mitgliedschaft. In der außerordentlichen Überprüfung steigt ein Titel nun auf, wenn er in beiden Kriterien mindestens auf Platz 45 liegt, absteigen muss er, wenn er in einem Kriterium Platz 55 verfehlt.

Beim SDax gilt für die reguläre Überprüfung statt der bisherigen 110/110-Regelung nun die Grenze von 100 in beiden Kriterien für den Aufstieg. Aufgenommen wird ein solcher Titel dann, wenn ein bestehender SDax-Titel in einem Kriterium schlechter als 105 platziert ist. Der automatische Abstieg wird ausgelöst, wenn ein Titel in einem der Kriterien Platz 110 verfehlt, sofern ein anderer Nicht-Index-Titel in beiden besser als 105 platziert ist und ihn so ersetzen kann. Für den Fast Entry gilt mindestens Platz 95 in beiden Kriterien, für den Fast Exit ein schlechterer Platz als 115 in einem der beiden Kriterien.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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