Wirtschaft

Inselstaat will Sparauflagen aufweichen Asmussen droht mit Ende der Zypern-Hilfen

EZB-Direktor Jörg Asmussen will Zypern nicht von Haken lassen.

EZB-Direktor Jörg Asmussen will Zypern nicht von Haken lassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zyperns Banken verzocken sich mit Schwarzgeld, die EU rettet die Insel mit Milliarden – und kaum drei Monate später will Präsident Anastasiades das Rettungspaket neu verhandeln. Die EZB hat nun offenbar die Nase voll: EZB-Direktor Jörg Asmussen soll offen mit dem Ende der Hilfen gedroht haben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) droht Zypern einem Medienbericht zufolge mit dem Abbruch des milliardenschweren Hilfsprogramms. Sollte Zypern weiterhin auf einer Aufweichung des Programms bestehen, habe der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen gedroht, die Hilfen einzustellen, berichtete die Tageszeitung "Die Welt". Zumindest werde das in der zyprischen Hauptstadt Nikosia so wahrgenommen, schreibt das Blatt. Ein Abbruch des Programms hätte die Pleite Zyperns zur Folge.

Zyperns Präsident Nikos Anastasiades hatte Anfang Juni weitgehende Änderungen am gemeinsamen Hilfspaket gefordert. Dies wurde schon im Juni sowohl von der Bundesregierung als auch von der EZB abgelehnt. Der Inselstaat bekommt vom IWF und den Euro-Partnern zehn Mrd. Euro, allerdings unter der Voraussetzung, dass das Land erhebliche Sparanstrengungen und Reformen unternimmt. Ohne das Geld droht Zypern die Staatspleite.

Die EZB ist neben der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Teil der sogenannten Troika und überwacht die Auflagen und Reformfortschritte Zyperns. Im Rahmen des Rettungsplans hatte Zypern zugestimmt, den Schuldenberg mit eigenen Maßnahmen um 13 Mrd. Euro zu verringern und sein Bankensystem zu restrukturieren.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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