Technik

"Beste WWDC aller Zeiten" Apple zeigt iOS 11 und HomePod

Tim Cook verspricht zu Beginn von Apples diesjähriger Entwicklerkonferenz die "beste WWDC aller Zeiten". Er übertreibt etwas, aber einige verkündete Neuheiten sind wirklich sehr interessant - vor allem der HomePod.

Ein Feuerwerk von Neuheiten hat Apple bei seiner Entwicklerkonferenz WWDC in diesem Jahr nicht unbedingt abgefeuert. Viele Verbesserungen der Betriebssysteme waren überfällig, ebenso wie überarbeitete iMacs. Etliche neue Funktionen kennt man auch schon von der Konkurrenz. Mit Entwickler-Kits für Augmented Reality oder maschinelles Lernen rüstet sich Apple aber für die Zukunft und mit dem neuen iPad Pro festigt Apple seine Vormacht-Stellung bei Tablet-Computern. Und dann gab's ja schließlich noch ein völlig neues Apple-Gerät: den HomePod.

Der Apple HomePod kommt nicht vor 2018 nach Deutschland.

Der Apple HomePod kommt nicht vor 2018 nach Deutschland.

(Foto: Screenshot/n-tv.de)

Zunächst war kurz und knapp tvOS an der Reihe, das Betriebssystem von Apple TV: Endlich können Nutzer auch Amazons Streaming-Dienst auf der Konsole nutzen. Zur Apple Watch und watchOS hat Apple schon etwas mehr zu sagen. Unter anderem erhält Siri ein eigenes "Watchface". Immer wenn der Nutzer auf die Uhr blickt, erhält er automatisch Infos zu Terminen, Aufgaben und ähnliches angezeigt. Außerdem gibt's neue Fitness-Funktionen, eine vielseitigere Musik-App und viele kleine Verbesserungen.

macOS "High Sierra"

Punkt 3 auf Cooks Agenda waren Updates der Mac-Computer und von macOS, das jetzt "High Sierra" heißt. Safari soll nach der Aktualisierung der schnellste aller Browser sein, unter anderem Googles Chrome um 80 Prozent übertreffen. Er unterbindet das nervige automatische Abspielen von Videos und bietet mit "intelligentem" Anti-Tracking eine verbesserte Privatsphäre. Mail erhält einen neuen Splitscreen-Modus und die Fotos-App filtert und erkennt Bilder genauer und bietet eine umfangreichere Bearbeitung.

Der neue iMac Pro ist eine Hochleistungsmaschine.

Der neue iMac Pro ist eine Hochleistungsmaschine.

(Foto: Apple)

Wichtiger ist das neue Dateisystem APFS (Apple File System), das die Computer in vielen Bereichen beschleunigt. Und Apple-Manager Craig Federighi betont sehr stark verbesserte Grafik-Eigenschaften. Unter anderem unterstützt macOS jetzt auch externe Grafikkarten und Macs werden für die virtuelle Realität (VR) fit gemacht und sind jetzt auch mit HTC Vive kompatibel. Im Herbst steht das Update auf "High Sierra" allen kompatiblen Macs gratis zur Verfügung, vorher gibt's für Interessierte öffentliche Betas.

Neue Macs

Nach längerer Durststrecke kommen jetzt überarbeitete iMacs. Sie haben unter anderem neue Displays, Intels aktuelle Kaby-Lake-Prozessoren und zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse. Außerdem haben sie neue Grafikkarten, unterstützen mehr Arbeitsspeicher und haben schnellere Festplatten. Wie erwartet erhalten auch die MacBooks Intels neue Prozessoren. Alle Mac-Updates sind ab sofort im Handel. Außerdem verspricht Apple für Dezember einen neuen iMac Pro, der vollgepackt mit Highend-Technik natürlich "der schnellste Mac aller Zeiten" sein wird.

Der App Store in seinem neuen Design.

Der App Store in seinem neuen Design.

(Foto: Apple)

Der wichtigste Punkt des WWDC 2017 war durch die Masse der weltweit genutzten Geräte iOS 11.  Das mobile Betriebssystem wird zahlreiche Verbesserungen und einige neue Funktionen erhalten. Zunächst die Kleinigkeiten: Nachrichten werden über iCloud geräteübergreifend synchronisiert, Nutzer können via Apple Pay anderen Nutzern Geld schicken - aus iMessage heraus.

Siri lernt dazu

Siri soll mit iOS natürlicher sprechen und von einer digitalen Assistentin zur Künstlichen Intelligenz werden. Unter anderem arbeitet sie jetzt als Dolmetscherin und versteht besser kontextbezogene Anfragen. Das Kontrollzentrum wird bildschirmfüllend und zeigt mehr Einstellungen und Funktionen an, Benachrichtigungen und Sperrbildschirm werden informativer.

Fotos und Videos werden effizienter komprimiert und beanspruchen deutlich weniger Speicherplatz. Entwickler können beim iPhone 7 Plus für ihre Apps alle Funktionen der Doppel-Kamera nutzen. Außerdem werden Live-Fotos vielseitiger, die Andenken-Funktion wird verbessert und die Fotos-App erkennt jetzt auch Haustiere.

AR ist die Zukunft

Das neue iPad Pro hat ein 10,5 Zoll großes Display.

Das neue iPad Pro hat ein 10,5 Zoll großes Display.

(Foto: Apple)

Apple hat außerdem die Karten-App überarbeitet, unter anderem gibt's weitere Navigationen für Gebäude. Lustig: Berlins kleiner "Not-Flughafen" Tegel ist darunter. CarPlay hat in iOS 11 unter anderem eine Nicht-Stören-Funktion und antwortet auf Nachrichten mit vorgefertigtem Text. Apple Music und Homekit wurden ebenfalls etwas verbessert. Der App Store erhält ein komplett überarbeitetes Design.

Funktionen, die iOS per maschinelles Lernen zur Verfügung stellt, dürfen jetzt auch Entwickler über eine neue Schnittstelle für ihre Apps nutzen und Apple macht mit iOS 11 einen großen Schritt in Richtung Augmented Reality (erweiterte Realität). Auch dafür gibt's ein neues Entwickler-Kit. Zur Demo der Leistungsfähigkeit wurde eine detailreiche 3D-Animation in Echtzeit mit einem iPad Pro auf einen Tisch "projiziert". Eine wichtige Rolle könnte AR auch beim kommenden iPhone 8 spielen.

Starkes neues iPad Pro

Keine große Überraschung war das neue iPadPpro, das sich in Leaks schon länger angekündigt hatte. Es hat unter anderem ein verbessertes Display, das 10,5 Zoll misst und wiegt 450 Gramm. Dazu gibt's ein überarbeitetes Tastatur-Cover und einen verbesserten Eingabestift. Und natürlich ist das neue iPad Pro auch leistungsfähiger als seine Vorgänger. Der Prozessor soll 30 Prozent, die Grafikeinheit 40 Prozent schneller zur Sache gehen. Dazu bringt iOS 11 neue Funktionen für das iPad Pro. Dazu gehören echtes Drag and Drop, ein Datei-Manager und ein Dock. Die Geräte können ab sofort bestellt werden, das günstigste Modell kostet 730 Euro.

HomePod soll zu Hause rocken

Zum Finale der Veranstaltung brachte Tim Cook schließlich noch ein völlig neues Gerät auf die Bühne. Der HomePod mit integrierter Assistentin soll "neu definieren, wie wir die Musik kabellos in unserem Zuhause genießen". Gemeint ist vor allem Apple Music, andere Dienste scheint der HomePod nicht zu unterstützen. Er soll auf jeden Fall besser als die Konkurrenten von Amazon oder Google klingen. Das zylinderförmige Gerät mit sieben Lautsprechern plus Subwoofer ist weniger als 20 Zentimeter hoch und wird von Apples iPhone-Chip A8 angetrieben. Ähnlich wie Sonos-Lautsprecher soll der HomePod den Klang seiner Umgebung anpassen können. Selbstverständlich soll der HomePod mit Siri auch das vernetzte Heim steuern. In den USA soll das Gerät für rund 350 Euro auf den Markt kommen. Auch in Großbritannien und Australien wird der HomePod dann zu haben sein. Weitere Länder sollen 2018 folgen.

Quelle: ntv.de

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