Wirtschaft

iPhone-Umsätze schwächeln Apple kommt in Bedrängnis

Das berühmte Apfel-Logo - hier spiegelverkehrt in einer Apple-Niederlassung in München.

Das berühmte Apfel-Logo - hier spiegelverkehrt in einer Apple-Niederlassung in München.

(Foto: REUTERS)

Der Höhepunkt des Börsentages erreicht US-Anleger erst nach Handelsschluss: Die Zwischenbilanz von Apple enthält beeindruckende Ergebnisse. Einzelne Kennziffern jedoch lösen Stirnrunzeln aus.

Die Würfel sind gefallen. Bei der Bilanzsaison in den USA rücken die großen Tech-Unternehmen wie Apple, Facebook und Amazon in den Fokus der Investoren. Apple hat als erstes geliefert und überwiegend enttäuscht. Vor allem die verkauften 74,8 Millionen iPhones lagen unter den Erwartungen. Beim für Apple so wichtigen iPhone-Umsatz bedeutet diese Steigerung lediglich einen Zuwachs von 0,4 Prozent. Die Wall Street dürfte diese Umsatzschwäche nicht mögen, zumal auch die Ausgaben für Forschung und Produktentwicklung um mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal angestiegen sind. Eine Kombination, die Anleger verschreckt.

Wenig Positives in den Zahlen

Apple
Apple 171,48

Auch wenn der Gewinn je Aktie mit 3,28 US-Dollar je Aktie und die Bruttomarge im abgelaufenen Quartal mit 40,1 Prozent über den Erwartungen lagen, enttäuschten vor allem die Umsatzerwartungen der einzelnen Produkte. Sowohl iPads, Mac-Computer als auch "andere" Apple-Produkte inklusive der neuen iWatch und Apple TV blieben zusammen unter den Erwartungen. Allerdings gab es auch Lichtblicke. Laut Apple-Chef Tim Cook wurde in diesem Quartal ein Rekordumsatz für die iWatch erzielt.

Der Ausblick in vielen Bereichen konnte aber meist nicht überzeugen, so dass Apple insgesamt die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Spannend war die Marktreaktion. Im Zickzackkurs ging es erst nach unten auf rund 98 Dollar und danach auf 101 Dollar, um kurze Zeit später wieder fast unverändert zu sein.

Investoren befürchteten aber, dass die Konjunkturabkühlung in den USA und China deutliche Bremsspuren in den Ergebnissen des iPhone-Herstellers hinterlassen. Apple erzielt mehr als 40 Prozent des Umsatzes in den USA und rund 25 Prozent in China. Dort kletterten die Verkäufe um 14 Prozent im Jahresvergleich, während sie in den USA um vier Prozent sanken. Tim Cook beunruhigte allerdings eine Verkaufsschwäche in China zu Anfang des Jahres, die aber auf die allgemein schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in China zurückzuführen sind. Apple ist aber weiterhin optimistisch für die Entwicklung in China.

Riesiger Cash-Bestand

Interessant ist natürlich die Bewertung der Zahlen durch den Apple-Chef selbst. Das langsamere Wachstum sei kein Grund zur Sorge, Apple habe es immer wieder geschafft, zurückzukommen. Mit einem großen Cash-Bestand von 216 Milliarden Dollar ist dies auch einfacher möglich. Fast alles davon wird im Ausland gehortet, eine Repatriierung in die USA ist nicht vorgehsehen.

Der hohe Barbestand wird auch benötigt, denn Apple sieht ein schwieriges Quartal auf sich zukommen. Seine Umsatzerwartungen hat der iPhone-Hersteller in einer außergewöhnlich breiten Spanne (50 bis 53 Milliarden Dollar) angegeben. Aufgrund der hohen Unsicherheit in vielen Ländern hat Apple keine Prognosen über das aktuelle Quartal hinaus gegeben. Von Tim Cook kam noch der Hinweis, die Servicesparte mit Apple Pay, Streamingdienst etc. ausbauen zu wollen - ein Versuch nach enttäuschenden Zahlen die Börsianer zu beruhigen.

Mutige Anleger schauen sich zwei Discount Calls auf Apple mit der WKN PS9KFH und der WKN PS8FV8 an. Zudem können Sie mit Puffer und Abschlag ein Discount-Zertifikat auf Apple mit der WKN SE1DZE ins Visier nehmen. Eine Alternative für mutige Anleger sind Knock-out-Papiere: auf der Short-Seite zu einem 5er-Hebel mit WKN CW7K3D, auf der Long-Seite ist die WKN HY3Z4S das passende Handwerkszeug.

Quelle: ntv.de

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