Wirtschaft

Millionen-Anleihe in Australien? Apple plant Känguru-Schuldschein

Bonds als Geldquelle für den Aktienrückkauf: Hier im Bild hält ein Apfel-Logo die Hosen von Apple-Urgestein Randy Wigginton zusammen (Archivbild).

Bonds als Geldquelle für den Aktienrückkauf: Hier im Bild hält ein Apfel-Logo die Hosen von Apple-Urgestein Randy Wigginton zusammen (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

US-Banker diskutieren den nächsten großen Coup am Finanzmarkt: Der kalifornische Kult-Konzern Apple bereitet angeblich eine großkalibrige Anleihe im australischen Währungsraum vor.

Die Finanzbuchhalter bei Apple wagen sich offenbar weiter auf das Gebiet der Währungsspekulationen vor. Gerüchten zufolge will der iPhone-Anbieter erstmals Schulden in australischen Dollar aufnehmen. Der nach Marktwert weltgrößte Konzern bereitet laut Händlern die Ausgabe seiner ersten Anleihe in dieser Währung vor. Analysten sprechen von einem sogenannten "Kangaroo-Bond", einem Känguru-Schuldschein.

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"Ich rechne mindestens mit einer Anleihe im Umfang von 500 Millionen australischen Dollar, aber auch eine Milliarde australische Dollar wären angesichts des großen Interesses an Apple-Papieren keine Überraschung", sagte ein Banker, der eigenen Angaben zufolge nicht direkt an der Transaktion beteiligt ist. Ab Dienstag werde das Unternehmen mit möglichen Investoren in Kontakt treten, hieß es.

Im März 2013 hatte der Konzern mit einem 17 Milliarden Dollar schweren Bond sein Debüt am Schuldenmarkt gefeiert. Seither hat das kalifornische Unternehmen mit Sitz in Cupertino bereits Anleihen in Schweizer Franken, Yen, Euro und Sterling ausgegeben, um nicht nur auf dem US-Markt aktiv zu sein. Apple hat versprochen, bis März 2017 rund 200 Milliarden Dollar in bar an seine Aktionäre zurückzureichen. Das hauseigene Aktienrückkaufprogramm wurde kürzlich auf 140 Milliarden Dollar ausgeweitet.

Bierbrauer als Vorbild

Mit Kultprodukten wie iPhone, iPad und Mac erzielt Apple Einnahmen in allen großen Währungsräumen der Welt. Die Verwaltung dieser Geldströme in unterschiedlichen Devisen birgt große Herausforderungen, aber auch Chancen, quasi nebenbei steuerliche Vorteile oder gar Währungsgewinne zu erzielen. Allerdings exponiert sich Apple mit Anleihen in Yen oder Aussie-Dollar auch erheblichen Währungsrisiken.

Der australische Finanzmarkt steht spätestens seit der ersten Bond-Ausgabe des Großbrauers SabMiller im Juli stärker im Vordergrund. Der Foster's- und Pilsener-Urqell-Konzern hatte dabei auf Anhieb 700 Millionen australische Dollar eingenommen und laut Händlern gezeigt, dass es am Markt genügend Nachfrage nach den Anleihen großer internationaler Konzerne außerhalb des Finanzsektors gibt.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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