Wirtschaft

Spektakuläre Finanzoperation Apple bietet neue Anleihen an

Riesige Geldreserven im Ausland: Apple leiht sich lieber Geld, als seine Auslandsgewinne zu versteuern.

Riesige Geldreserven im Ausland: Apple leiht sich lieber Geld, als seine Auslandsgewinne zu versteuern.

(Foto: REUTERS)

Der Dollarregen aus dem Weihnachtsquartal ist nicht genug: Der Kultkonzern aus Kalifornien will sich am Kapitalmarkt frische Milliarden besorgen - trotz seiner jüngsten Rekordgewinne und den enormen Rücklagen in Höhe von fast 180 Milliarden Dollar.

Die Finanzbuchhaltung bei Apple läuft zur Hochform auf: Trotz glänzender Finanzlage und der enormen Bargeldreserven im Hintergrund will der derzeit überaus erfolgreiche US-Konzern neue Mittel bei Anlegern einsammeln. Der iPhone-Riese bereitet dazu die Ausgabe weitere Anleihen vor, wie aus Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

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Das Vorhaben wirkt verblüffend: Erst vor wenigen Tagen hatte Apple rekordhohe Geschäftsergebnisse bekannt gegeben: Im zurückliegenden Dreimonatszeitraum stieg der Gewinn auf 18 Milliarden Dollar - damit hat Apple in einem einzigen Quartal mehr Geld verdient als irgend ein anderes Unternehmen in der Welt jemals zuvor.

Der vor diesem Hintergrund spektakuläre Schritt zur Erschließung zusätzlicher Geldquellen ist dabei längst sehr viel mehr als nur ein Gerücht. Konkrete Details belegen, wie weit Apple bei den Planungen dieser Finanzoperation bereits fortgeschritten ist: Die Schuldverschreibungen haben Laufzeiten von 2020 bis 2045. Die Deutsche Bank und Goldman Sachs wurden mit der Platzierung der Papiere beauftragt.

Apple-Anleihen heiß begehrt

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf einen Insider von einem erwarteten Emissionserlös von bis zu 6,5 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro). Seit April 2013 hat Apple laut Bloomberg bereits 32,5 Milliarden Dollar mit Anleihen aufgenommen.

Der geplante Verwendungszweck der frisch aufgenommenen Mittel lenkt Licht auf die steuerlichen Klippen, die Apple zugunsten der eigenen Anteilseigner zu umschiffen versucht: Das Geld solle unter anderem für Aktienrückkäufe, Dividendenzahlungen und die Schuldentilgung verwendet werden, heißt es. Damit leiht sich Apple unter anderem Geld, um die laufende Gewinnausschüttung zu finanzieren - ohne die eigenen Reserven angreifen zu müssen.

Bloß kleine Steuern zahlen

Dort nämlich schlummert ein nicht geringes Problem des ungewöhnlich finanzstarken Konzerns:  Das Unternehmen hatte Ende Dezember Geldreserven in Höhe von rund 178 Milliarden Dollar. Davon liegt aber ein großer Teil im Ausland. Würde das Geld in den USA verwendet, müsste Apple Steuern zahlen.

In der Logik der Großkonzerne ist das ein Problem, das möglichst umgangen werden muss. Kritiker werfen Apple bereits seit längerem vor, dass es zum Beispiel vom US-Bildungssystem profitiert, ohne sich an den Kosten für die Allgemeinheit zu beteiligen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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