Wirtschaft

"Keine Gespräche" McLaren dementiert Apple-Interesse

Kommt das iCar?

Kommt das iCar?

(Foto: REUTERS)

Seit Jahren wird spekuliert, Apple wolle ein Auto bauen. Jetzt fällt der Name eines Herstellers, an dem der iPhone-Konzern interessiert sein soll: die Rennwagen-Schmiede McLaren.

Der britische Sportwagenhersteller McLaren hat Berichte über Verkaufsgespräche mit Apple dementiert. "McLaren führt keine Gespräche mit Bezug auf irgendwelche mögliche Investitionen mit Apple", sagte ein Unternehmenssprecher. Die "Financial Times" und die "New York Times" hatten berichtet, der iPhone-Konzern zeige Interesse an McLaren. Im Gespräch seien eine komplette Übernahme oder eine strategische Beteiligung, hieß es unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Gespräche hätten demnach bereits vor einigen Monaten begonnen. Die Verluste schreibende Autofirma, zu der auch ein Formel-1-Team gehört, könne eine bis eineinhalb Milliarden Pfund (bis zu 1,74 Mrd Euro) wert sein, hieß es.

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McLaren baut straßentaugliche PS-starke Sportwagen, die mehrere hunderttausend Euro und bis zu einer Million Euro kosten können. Im vergangenen Jahr stellte McLaren etwas über 1600 Fahrzeuge her. Zugleich ist die Firma aber nicht zuletzt durch ihren Formel-1-Rennstall auch stark beim Einsatz innovativer Kunststoff-Materialien und der Autoelektronik. Insofern müssten aus dem Zusammenschluss nicht zwingend nur unbezahlbare Straßenflitzer hervorgehen.

Über Apples Pläne für das Autogeschäft wird seit langer Zeit spekuliert, während der Konzern selbst sich dazu bedeckt hält. Die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" hatte Ende Juli berichtet, Apple fokussiere die Anstrengungen stärker auf die Entwicklung von Software für selbstfahrende Autos als auf den Bau eines eigenen Fahrzeugs - während trotzdem auch noch an einem Elektrofahrzeug gearbeitet werde. Das gebe Apple mehr Flexibilität, wenn der Konzern sich doch dafür entscheide, sich mit einem etablierten Autobauer zusammenzutun oder einen zu kaufen.

Wohin mit den Milliarden?

Vor einigen Tagen berichtete die "New York Times" dann, Apple habe angefangen, selbstfahrende Autos zu testen. Die Wagen seien auf eingeschränkten Strecken in abgeschirmter Umgebung unterwegs. In diesem Jahr hatte Apple zudem bereits eine Milliarde Dollar in den chinesischen Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing gesteckt. Konzernchef Tim Cook sprach von einer strategischen Investition in den Uber-Konkurrenten.

Apple sitzt auf Geldreserven von 230 Milliarden Dollar, der Kauf eines Autoherstellers lässt sich damit problemlos finanzieren. Zur Einordnung: Daimler ist an der Börse derzeit rund 73 Milliarden Dollar wert, BMW rund 83 Milliarden.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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