Wirtschaft

Enttäuschend "konservativ" Anleger zerpflücken Evonik

Evonik ist Sponsor von Borussia Dortmund. Bei den läuft es besser als beim Konzern.

Evonik ist Sponsor von Borussia Dortmund. Bei den läuft es besser als beim Konzern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die eigenen Ziele erreicht Evonik im abgelaufenen Geschäftsjahr. Doch der Ausblick des Trikotsponsors von Borussia Dortmund ist es, der die Börsianer verunsichert. Der MDax-Konzern wird abgestraft.

Die Aussicht auf einen Umsatz- und Gewinnrückgang hat die Evonik-Anleger verprellt. Die Aktien des Spezialchemiekonzerns sackten rund 12 Prozent ab und rutschten damit unter die 25-Euro-Marke. Das ist der größte Tagesverlust seit dem Börsengang im Frühjahr 2013. So billig waren die im MDax gelisteten Titel zuletzt vor fast eineinhalb Jahren.

Für 2016 prognostiziert der Konzern nach einem extrem hohen Gewinnanstieg im Vorjahr einen Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses auf 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr war das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) noch um 31 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro gestiegen. Das Unternehmen begründete den erwarteten Rückgang vor allem mit der schwachen Weltkonjunktur sowie rückläufigen Verkaufspreisen, die das erwartete spürbare Mengenwachstum überlagern. Auch beim Umsatz geht das Unternehmen in diesem Jahr von einem leichten Minus aus.

Evonik rechnet aber weiter mit einer guten Nachfrage nach seinen Produkten. Beim Mengenwachstum helfen sollen die in den vergangenen Jahren neu in Betrieb genommenen Produktionsanlagen. Zudem sollen die Vertriebsaktivitäten intensiviert werden. Die mittelfristigen Ziele besttätigte der MDax-Konzern aber. Bis 2018 sollen der Umsatz auf rund 18 Milliarden Euro und das bereinigte Ebitda auf mehr als 3 Milliarden Euro zulegen.

Eigene Ziele erreicht

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Evonik dank günstiger Wechselkurse und höheren Verkaufspreisen seine Ziele wie angekündigt erreicht. Vor allem das Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen brummte. Die Erlöse kletterten um 5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) machte einen Sprung um 31 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis legte um 74 Prozent zu auf 991 Millionen Euro. Die Dividende soll für 2015, wie bereits im Januar mitgeteilt, um 0,15 Euro auf 1,15 Euro angehoben werden.

Seine Anstrengungen zur Kostensenkung setzt das Unternehmen fort. Die Maßnahmen aus laufenden Effizienzsteigerungsprogrammen sollen auch in diesem Jahr einen positiven Beitrag zum Ergebnis liefern. Die Ergebniseffekte aus niedrigeren Rohstoffpreisen werden nach Aussage von Evonik in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken. Über das gesamte Portfolio hinweg rechnet Evonik damit, dass sich diese ausgleichen werden.

"Evonik ist bei seinen Prognosen in der Regel konservativ, aber der Ausblick für das laufende Jahr liegt stark unter den Erwartungen", sagte ein Händler. Auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler bezeichnete die Prognose für 2016 als enttäuschend. "Unsere Gewinnschätzungen müssen signifikant nach unten angepasst werden", schrieb er in einem Kommentar. Der Analyst sieht das Portfolio des Unternehmens daher dennoch als eines der robustesten im Sektor.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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