Wirtschaft

Weiteres Opfer des Brexit-Votums? Anleger werfen Thyssen aus Depots

Kepler nahm Thyssenkrupp von seiner Liste der bevorzugten Titel im Stahlsektor.

Kepler nahm Thyssenkrupp von seiner Liste der bevorzugten Titel im Stahlsektor.

(Foto: dpa)

Schlusslicht im Dax sind die Aktien des Stahlriesen Thyssenkrupp - das Papier verliert bis zu sechs Prozent an Wert. Auslöser ist eine Herabstufung durch Analysten. Diese fürchten, dass die Fusion mit Tata kaum noch Chancen hat - aufgrund des Brexit-Votums.

Aktionäre von Thyssenkrupp reagieren auf eine Neubewertung durch Analysten und haben die Papiere des Stahlkonzerns aus ihren Depots geworfen. Die Titel verloren in der Spitze rund sechs Prozent auf 17,18 Euro, nachdem Experten von Kepler Cheuvreux die Aktien auf "hold" von "buy" herunterstuften und das Kursziel auf 19 von 25 Euro senkten. Thyssen waren damit der größte Verlierer im Dax.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,46

Im laufenden Jahr hielt sich die Aktie zuletzt noch wesentlich besser als der Gesamtmarkt. In der vergangenen Woche konnte das Papier bis zur Handelseröffnung sogar fast acht Prozent zulegen. Diese jüngsten Gewinne drohen nun jedoch zum Großteil zusammenzuschmelzen.

Kepler-Analyst Rochus Brauneiser glaubt wegen des Brexit-Votums nicht mehr daran, dass ein Zusammenschluss des europäischen Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp und Tata gelingt. Für einen potenziellen Käufer sei wegen der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in Großbritannien schwierig, mittel- bis langfristige Prognosen aufzustellen. Kepler nahm Thyssenkrupp daher auch von seiner Liste der bevorzugten Titel im Sektor und ersetzte sie durch Arcelormittal.

Insider hatten bereits gesagt, das Votum der Briten für den Austritt aus der EU mache die Verhandlungen für eine mögliche Fusion nicht einfacher. Laut "Spiegel" liegen die Gespräche sogar auf Eis.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen