Wirtschaft

Keine Dividende - trotz Rekordjahr Anleger strafen Nordex ab

Es öoef git 2015, aber 2016 gestaltet sich eher verhalten.

Es öoef git 2015, aber 2016 gestaltet sich eher verhalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

2015 läuft es für Nordex rund. Doch trotz Rekorden zahlt das Tec-Dax-Unternehmen keine Dividende. Das ist allerdings nicht alles, was den Aktionären sauer aufstößt.

Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr hat Nordex am Montag auf Talfahrt geschickt. Die Aktien des Windturbinenbauers rutschten in der Spitze um fast zehn Prozent auf ein Fünfeinhalbwochen-Tief von 24,16 Euro ab. Sie bildeten damit das Schlusslicht im TecDax. Allerdings: Nordex-Aktien hatten in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 40 Prozent zugelegt.

Nordex zeigt sich nach einem Rekordjahr beim Ausblick für 2016 vorsichtiger. "Der Markt wird dieses Jahr etwas runterkommen", sagte Vorstandschef Lars Bondo Krogsgaard auf der Bilanzpressekonferenz. Nach der Übernahme von Acciona Windpower will der Konzern einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erzielen - das würde einem Wachstum im einstelligen Prozentbereich entsprechen.

Auch die Prognose für die Gewinnspanne fällt verhalten aus. Die Ebitda-Marge soll sich 2016 auf mehr als 7,5 Prozent belaufen. Diesen Wert hatte Nordex bereits im vergangenen Jahr erreicht. Es sei zwar sehr wahrscheinlich, dass die Marge besser ausfalle, sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold. Der Konzern müsse aber erst Anfang April die Übernahme abschließen, um sich Klarheit zu verschaffen. Die Aktivitäten von Acciona Windpower sollen ab dem zweiten Quartal in die Bilanz von Nordex einfließen.

Keine Dividende

Eine Dividende für das vergangene Jahr will Nordex trotz Rekordergebnissen nicht zahlen. "Wir werden das Geld für Acciona Windpower und weiteres Wachstum nutzen", sagte Schäferbarthold. Mittelfristig wolle der Konzern aber Geld an die Aktionäre ausschütten. Seit seinem Börsengang im Jahr 2001 hat Nordex noch keine Dividende gezahlt.

Im vergangenen Jahr hatte Nordex seinen Umsatz um rund 40 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro gesteigert. Acciona Windpower erlöste rund 950 Millionen Euro. Das operative Ergebnis von Nordex legte 2015 auf einen Rekordwert von 126,2 Millionen Euro zu - das war eine Steigerung von mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit bestätigte Nordex am Montag die bereits Ende Februar veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Unter dem Strich nahm der Gewinn um rund 34 Prozent auf 52,3 Millionen Euro zu. Nordex hatte sich Ende 2015 bereits finanzierte Aufträge in Höhe von rund 1,67 Milliarden Euro gesichert.

Nummer fünf der Welt

Nordex hatte sich im vergangenen Oktober mit dem Infrastrukturkonzern Acciona auf die Übernahme der Windturbinensparte verständigt. Das spanische Unternehmen wird nach der Transaktion im Gegenzug knapp 30 Prozent der Anteile an dem Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller halten. Nach der Übernahme will Nordex zum weltweit fünftgrößten Hersteller von Windturbinen an Land aufsteigen.

Der Konzern erhofft sich vor allem neue Wachstumschancen in Schwellenländern. Zudem will Nordex durch Skaleneffekte seine Kosten senken. "Der Wettbewerbsdruck in der Industrie wird größer", sagte Krogsgaard. "Wir haben keine Nische gefunden, die langfristig verteidigt werden kann." Nordex sieht sich auch nach neuen Märkten um: So versuche der Konzern, im Iran Fuß zu fassen, sagte der Vorstandschef.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen