Wirtschaft

Trotz hoher Zuwächse Anleger strafen Nordex ab

Rotorflügel für Windkraftanlagen auf dem Nordex-Auslieferungsplatz in Rostock.

Rotorflügel für Windkraftanlagen auf dem Nordex-Auslieferungsplatz in Rostock.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nordex wartet im ersten Halbjahr eigentlich mit guten Zahlen auf. Dennoch sind die Anleger mit dem Windturbinenbauer unzufrieden. Einerseits bemängeln sie die fehlende Prognoseanhebung, andererseits eine weiter ausbleibende Dividende.

Der Windturbinenbauer Nordex ist im ersten Halbjahr rasant gewachsen. "Wir sind sehr zufrieden. Wir haben im ersten Halbjahr bezogen auf Umsatz und Gewinn bereits mehr als 50 Prozent des Volumens eingefahren, das wir im Gesamtjahr in Aussicht gestellt haben", sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold. Darin sah er aber noch keinen Anlass, die Prognose erneut anzuheben. "Dafür ist es zu früh", betonte er.

Nordex
Nordex 12,16

Auf einer Investorenkonferenz Mitte September werde der Vorstand Einblick in seine neuesten Planungen geben. Die Börse reagierte enttäuscht, zumal das zweite Quartal etwas schwächer ausgefallen war als vom Markt erwartet. Die im TecDax notierte Aktie gab kräftig nach, büßte zeitweise mehr als 10 Prozent ein. Am Abend gingen die Titel mit einem Abschlag von 13,5 Prozent auf 12,81 Euro aus dem Handel.

"Einige Anleger hatten auf eine Anhebung der Prognose für dieses und das nächste Jahr gehofft. Das ist aber ausgeblieben und entsprechend groß ist die Enttäuschung", sagte ein Händler. Gleichermaßen enttäuschend dürfte für die Anleger sein, dass sie trotz voller Kassen weiter leer ausgehen werden.

Schäferbarthold bekräftigte, über eine Dividende werde der Vorstand frühestens im kommenden Jahr nachdenken. Derzeit stünden Investitionen für Forschung und Entwicklung sowie für den Ausbau in die Rotorblatt-Produktion im Fokus. 80 Millionen Euro pro Jahr will Nordex jährlich investieren. Seit dem Börsengang 2001 hat Nordex noch nie eine Dividende gezahlt.

Zweites Quartal teils unter Vorjahr

Im ersten Halbjahr legten die Erlöse um knapp ein Viertel auf 815,4 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte auf 37,1 Millionen Euro von 15,0 Millionen vor Jahresfrist. Der Auftragseingang erreichte 908,9 (Vorjahr: 839,4) Millionen Euro. Wesentliche Wachstumsschübe seien von den neuen Märkten in Lateinamerika und Asien gekommen, so Schäferbarthold. Insbesondere in Amerika sei der Umsatz im hohen dreistelligen Prozentbereich gestiegen.

Das zweite Quartal wies allerdings Bremsspuren auf und blieb unter den Analystenschätzungen. Der Umsatz schrumpfte auf 390,9 (401) Millionen Euro, das Ebit verharrte mit 15,9 Millionen auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn sank auf 7,4 (9,6) Millionen Euro. Im Gesamtjahr peilt Nordex einen Umsatz von 1,5 bis 1,6 (Vorjahr: 1,4) Milliarden Euro an und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von vier bis fünf (3,1). Im Halbjahr lag sie bei 4,5 Prozent.

Der Windturbinenbauer war 2013 nach zwei verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Neben Kostensenkungen hatten dies florierende Geschäfte in Europa und dem Nahem Osten ermöglicht.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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