Wirtschaft

Haniel zieht sich zurück Anleger strafen Metro ab

Haniel-Vorstandschef Genkow

Haniel-Vorstandschef Genkow

(Foto: picture alliance / dpa)

Metro bereitet der Familiendynastie Haniel seit Jahren keine Freude mehr. Hoffnungen auf steigende Gewinne werden mehrfach enttäuscht. Dann denkt Haniel um, geht immer mehr auf Distanz. Die Aktie steht unter Dauerdruck.

Die Reduzierung der Haniel-Beteiligung an Metro hat die Aktien des Handelskonzerns am Donnerstag tief ins Minus gedrückt. Die Titel verloren in der Spitze 6,6 Prozent auf 30,17 Euro. Aus dem Handel verabschiedeten sie sich mit einem Abschlag von rund 5 Prozent.

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Die Duisburger Familienholding Haniel hat nach eigenen Angaben 16,25 Millionen Metro-Stammaktien verkauft, die Anteilsscheine wurden zu einem Preis von 30,37 Euro je Aktie platziert. Die Metro-Beteiligung sinkt damit von derzeit 30,01 Prozent auf rund 25 Prozent. "Dieser Schritt kam sehr überraschend," sagte ein Händler. Es gebe zudem Spekulationen im Markt, dass Haniel ihren Anteil weiter reduzieren könnte. Dies setze die Metro-Aktie zusätzlich unter Druck.

"Überraschender Schritt"

Parallel zur Platzierung des Aktienpakets brachte Haniel eine Umtauschanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro an den Markt, die in Aktien der Metro AG wandelbar ist. Durch die Anleihe, die eine Laufzeit bis 2020 besitzt, könnte die Beteiligung noch weiter auf bis zu 21 Prozent sinken.

"Mit diesen beiden Transaktionen setzen wir die Neuausrichtung unseres Portfolios weiter fort und schaffen uns einen größeren unternehmerischen Spielraum", sagte Haniel-Chef Stephan Gemkow. Der Konzern betonte gleichzeitig, er wolle größter Anteilseigner bei der Metro bleiben. Haniel werde den Umbau der Metro weiter begleiten und am Unternehmenserfolg teilnehmen.

Metro hatte der Familiendynastie aus Duisburg in den vergangenen Jahren wenig Freude gemacht. Haniel hatte vor etlichen Jahren mit Milliardenaufwand seine Machtposition bei der Metro ausgebaut. Doch die mit dem Aktienzukauf verbundenen Hoffnungen auf hohe Gewinne erfüllten sich nicht. Das Engagement erwies sich vielmehr für Haniel als gefährliches Klumpenrisiko. In den vergangenen Jahren war Haniel deshalb Stück für Stück auf Distanz gegangen. Bereits 2013 hatten die Duisburger ein erstes Paket Metro-Aktien verkauft. Im vergangenen Jahr wurde auch der Poolvertrag mit der Familie Schmidt-Ruthenbeck gelöst.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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