Wirtschaft

Schlechtes Image von Monsanto Anleger strafen Bayer nach Agrar-Offerte ab

Monsanto ist der weltweit größte Anbieter von Saatgut.

Monsanto ist der weltweit größte Anbieter von Saatgut.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Verkäufen reagieren Anleger des Dax-Konzerns Bayer auf das milliardenschwere Angebote für den Saatgutriesen Monsanto. Uneins bei der Bewertung der geplanten Übernahme sind die Analysten. Entscheidend dürfte am Ende die Höhe des Preises sein.

Die 62 Milliarden Dollar schwere Offerte für den US-Saatgutriesen Monsanto stößt den Aktionären von Bayer sauer auf. Die Aktie sackte am Montag um bis zu 3,6 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 86,30 Euro ab. Danach erholte sich die Aktie wieder etwas, war mit mehr als zwei Prozent Abschlag aber immer noch die mit Abstand schwächste in einem leicht steigenden Dax. "Das Angebot ist ziemlich hoch, wenn man bedenkt, dass das der erste Versuch ist", kommentierte ein Aktienhändler das Angebot. Die Leverkusener bieten je Monsanto-Papier 122 Dollar in bar.

Analystin Marietta Mimietz von Equinet betonte, es sei nicht auszuschließen, dass das Angebot noch weiter erhöht werde. Die durch den Deal entstehende Verschuldung könne Bayer aus Sicht auf das Rating zwar verkraften, sie schränke aber die weitere strategische Flexibilität des Konzerns ein. Zusammen mit den Imageproblemen des US-Konzerns sei dies der größte Nachteil des Geschäfts.

Andere Analysten äußerten sich entspannt: Bei der Investmentbank Bryan Garnier hieß es, die Leverkusener erwarteten Synergien von 1,5 Milliarden Dollar, die bereits ab dem dritten Jahr nach Kauf zum Tragen kommen sollen. Eine genaue Aufschlüsselung sei noch nicht erfolgt, jedoch lägen die operativen Kosten bei Monsanto bei 4,7 Milliarden Dollar und inklusive der Kosten verkaufter Güter sogar bei 12,3 Milliarden Dollar. Dies spreche für ein hohes Ausmaß an Synergien.

"Kaufpreis rechnet sich gerade so"

Die deutsche Fondsgesellschaft Union Investment sieht die 62 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte von Bayer  für den US-Saatgutriesen Monsanto skeptisch. "Strategisch ist die Übernahme von Monsanto sinnvoll, jedoch nicht zu jedem Preis", warnte Markus Temme, Sprecher von Union Asset Management Holding. "Der nun bekanntgegebene Kaufpreis ist am oberen Limit und rechnet sich gerade so. Sollte er jedoch weiter steigen, wovon auszugehen ist, wird die Übernahme immer unattraktiver."

Monsanto steht wegen aggressiver Geschäftspraktiken und seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Bei der DZ Bank hieß es, Monsanto passe strategisch gut zu Bayer. Der Dax-Konzern ergreife eine einmalige Chance, den Weltmarkt für Agrochemie zu dominieren. Allerdings müsse dann unter anderem eine Lösung gefunden werden für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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