Wirtschaft

Trotz 7. Gewinnquartals in Serie Anleger strafen Amazon ab

Der lange Zeit defizitäre Internetkonzern Amazon schafft dank eines boomenden Cloud-Geschäfts sein siebtes Quartal mit schwarzen Zahlen in Serie. Doch Analysten reicht das nicht und Börsianern missfällt speziell der Ausblick.

Beim weltgrößten Online-Händler Amazon lief das Weihnachtsgeschäft nicht so rund wie erwartet - Anleger reagierten enttäuscht. Die Erlöse legten im vierten Quartal 2016 zwar um 22 Prozent verglichen mit dem Vorjahreswert auf 43,7 Milliarden Dollar (40,6 Milliarden Euro) zu, wie der Konzern nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit blieb der Umsatz aber deutlich unter den Prognosen der Analysten. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal verfehlte die Markterwartungen erheblich. Amazon stellte einen Umsatz zwischen 33,25 und 35,75 Milliarden Dollar in Aussicht.

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Die Aktie gab nachbörslich 4 Prozent nach. Im Jahresvergleich liegt der Kurs dennoch mit über 50 Prozent im Plus.

Dass Amazon zum Jahresende einen überraschend hohen Gewinn machte, konnte Börsianer vorerst nicht besänftigen. Der Überschuss legte im Schlussquartal im Jahresvergleich um 55 Prozent auf 749 Millionen Dollar zu. Damit gelang bereits das siebte Vierteljahr mit schwarzen Zahlen in Folge.

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr wuchs der Umsatz um 27 Prozent auf 136 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg von 596 Millionen auf 2,4 Milliarden Dollar. Die boomende Cloud-Plattform AWS ließ kräftig die Kassen klingeln. Das hochprofitable Geschäft mit Rechenleistung aus dem Netz spielte 2016 Erlöse von 12,2 Milliarden Dollar ein und übertraf das Umsatzziel von 10 Milliarden somit deutlich.

Liefern und Läden

Schlagzeilen machte Amazon jüngst auch mit einem Vorstoß in den Transportmarkt. Am Dienstag hatte der Konzern, der bereits eine Lieferwagen- und Boeing-Flotte betreibt, den Bau eines eigenen Frachtflughafens im US-Bundesstaat Kentucky angekündigt. Damit ergreift Amazon weitere Maßnahmen, sich unabhängiger von den klassischen Zustelldiensten wie UPS oder FedEx zu machen.

Zudem bereitet der Konzern eine Offensive im stationären Einzelhandel vor. Im Dezember eröffnete Amazon in Seattle ein erstes Lebensmittelgeschäft, in dem der Einkauf ohne Kassen und Warteschlangen funktionieren soll. Sensoren ermöglichen es, die gewünschten Produkte auszusuchen und dann mit einer App über das Amazon-Konto abzurechnen. Bald soll der bislang nur für Mitarbeiter zugängliche Supermarkt für die breite Kundschaft öffnen.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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