Wirtschaft

Erneut Prognose angehoben Anleger reißen sich um SMA-Solar-Aktie

In den ersten neun Monaten dieses Jahres legten die Erlöse von SMA Solar um 27 Prozent  zu.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres legten die Erlöse von SMA Solar um 27 Prozent zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Wiederauferstehung vom SMA Solar ist vollbracht - deutlich abzulesen an der Kursentwicklung der Aktie. Nachdem das TecDax-Unternehmen zum dritten Mal in diesem Jahr die Prognose für 2015 erhöht, brechen an der Börse alle Dämme.

Der Solartechnikkonzern SMA hat dank einer Rosskur und florierender Auslandsgeschäfte die Ertragswende schneller geschafft als erwartet. "Die Märkte haben sich positiver entwickelt, als wir Anfang des Jahres gesehen haben", sagte Firmenchef Pierre-Pascal Urbon. Nach der Präsentation des Zahlenwerks für das dritte Quartal schnellt die Aktie im TecDax zeitweise um gut 16 Prozent hoch auf fast 50 Euro. Damit haben sich SMA Solar seit Jahresbeginn im Wert mehr als verdreifacht. Vom Allzeithoch bei 106,70 Euro im Jahr 2010 sind sie allerdings noch ein gutes Stück entfernt.

SMA Solar
SMA Solar 49,42

In den ersten neun Monaten dieses Jahres legten die Erlöse um 27 Prozent auf 699,2 Millionen Euro zu. SMA verkaufte in der Zeit fast so viele Solar-Wechselrichter wie im gesamten vergangenen Jahr, betonte Firmenchef Urbon. Als bedeutendste Märkte nannte er Nordamerika, Japan, Großbritannien und Australien. Vor allem in Nordamerika könne SMA bei Großprojekten punkten. "Das ist ein riesiger Markt." Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich auf 3,4 Millionen Euro.

Gewinn könnte dreimal höher ausfallen als bisher geplant

Bei den Anlegern kommt vor allem das Hochschrauben der Prognose gut an - das dritte Mal in diesem Jahr: Für 2015 erwartet Urbon nun einen Umsatz von 925 bis 975 (805,4) Millionen Euro statt wie zuletzt 850 bis 900 Millionen. Beim Ebit peilt er 10 bis 30 Millionen Euro an; zuvor waren es maximal 10 Millionen Euro. Im Vorjahr verbuchte SMA noch einen Verlust von 165 Millionen.

SMA Solar hatte als einziges deutsches Unternehmen der Solarbranche und Marktführer für Wechselrichter lange der Krise getrotzt. 2014 kam es dann aber doch zum größten Rückschlag der Firmengeschichte: Der Einbruch der Nachfrage nach Solar-Wechselrichtern auf den Märkten Europa und China setzte dem Unternehmen arg zu.

Dividende muss zunächst hinten anstehen

Ein Ende des derzeitigen Booms sei nicht in Sicht, sagt Urbon. SMA sei "hervorragend positioniert", um vom 2016 erwarteten Anstieg der Nachfrage weltweit zu profitieren. "Wir sprechen mit unseren Kunden auch schon über Projekte für 2017." Trotz flüssiger Mittel von rund 250 Millionen Euro sieht der Manager aber die Zeit für eine Ausschüttung noch nicht gekommen. "Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir für 2015 schon wieder eine Dividende zahlen." Zuletzt hatte SMA für 2012 den Aktionären 0,60 Euro je Aktie gezahlt.

Der ins Wanken geratene Branchenriese hatte zum Jahresbeginn ein Sparprogramm mit massiven Stellenstreichungen auf den Weg gebracht. Derzeit beschäftigt der Wechselrichter-Produzent 3600 Mitarbeiter, 1500 weniger als vor einem Jahr. Wechselrichter sind das Herzstück einer Solaranlage und wandeln den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins Netz eingespeist werden kann.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen