Wirtschaft

Geplante Hallhuber-Übernahme Anleger reißen sich um Gerry-Weber-Aktien

Der bisher nur auf Damenmode fixierte Textilhersteller Gerry Weber will nun auch in der Herrenmode mitmischen.

Der bisher nur auf Damenmode fixierte Textilhersteller Gerry Weber will nun auch in der Herrenmode mitmischen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Einen kräftigen Satz nach vorne machen heute die Aktien des Modekonzerns Gerry Weber: Nachdem das Unternehmen aus Halle/Westfalen seine Übernahmeabsichten des Modeunternehmens Hallhuber verkündet hat, greifen die Anleger in Scharen zu.

Übernahmepläne von Gerry Weber haben für Kauflaune gesorgt. Die Aktien des Textilkonzerns verteuerten sich zwischenzeitlich um 5,5 Prozent auf 33,51 Euro und setzten sich an die Spitze des MDax. Am Ende schlossen sie noch 3,2 Prozent im Plus bei 32,78 Euro. Allerdings hatten die Anteilsscheine im vergangenen halben Jahr auch ordentlich an Wert verloren und standen Anfang Juni noch kurz vor der 40-Euro-Marke.

Die Ostwestfalen wollen jüngere Kundinnen gewinnen und kaufen dafür den Mode-Einzelhändler Hallhuber. Weiterer Grund: Der bisher nur auf Damenmode fixierte Textilhersteller Gerry Weber will nun auch in der Herrenmode mitmischen. "Das verdoppelt auf einen Schlag die Reichweite der Kundschaft und ist wegen der guten Innenstadtfilialen sinnvoll", sagt ein Händler. "Die Übernahme von Hallhuber gestern war ein klares Commitment in Richtung klarer, moderner Linien", so der Händler.

Equinet-Analyst Ingbert Faust schrieb in einer Studie: "Die Akquisition von Hallhuber passt in die Strategie von Gerry Weber, teilweise durch Übernahmen zu wachsen." Hallhuber sei in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz eine gut bekannte Marke. Allerdings seien bei den Münchnern deutliche operative Verbesserungen nötig, damit Hallhuber ein erfolgreicher Teil der Gerry-Weber-Gruppe werde. Der Experte bestätigte seine "Hold"-Empfehlung mit einem Kursziel von 34 Euro.

Hallhuber betreibt laut der Gerry Weber derzeit mit rund 1500 Mitarbeitern in sechs Ländern 94 eigene Geschäfte, zwölf Outlets und 113 weitere Verkaufsflächen. Gut vier Fünftel der Umsätze werden in Deutschland erzielt. 2014 rechnen die Münchener mit einem Umsatz von rund 140 Millionen Euro. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 soll Hallhuber einen positiven Beitrag zum operativen Ergebnis leisten. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen.

Quelle: ntv.de, kat/dpa/rts/DJ

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