Wirtschaft

Aktie stürmt auf Allzeithoch Anleger bejubeln Fresenius-Einkauf

Tief in die Tasche greift der Dax-Konzern für seinen Neuerwerb.

Tief in die Tasche greift der Dax-Konzern für seinen Neuerwerb.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der größten Übernahme der Firmengeschichte schießt die Fresenius-Aktie steil nach oben. Anleger zeigen sich begeistert von dem Zukauf, immerhin handelt es sich um den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens. Allerdings ist der Preis dafür hoch.

Der Gesundheitskonzern Fresenius geht erneut auf Einkaufstour und greift dafür tief in die Tasche. Die Bad Homburger kaufen für 5,76 Milliarden Euro das Unternehmen Quironsalud, den größten privaten Krankenhausbetreiber in Spanien. Es ist die größte Übernahme in der Geschichte des Dax-Konzerns und sie kommt bei den Anlegern extrem gut an.

Fresenius SE
Fresenius SE 27,70

Im frühen Handel nach Bekanntwerden der Übernahme schießt der Aktienkurs von Fresenius kurz nach Börsenstart um fast sechs Prozent nach oben. Zum Tageshoch erreicht das Papier den Wert von 70 Euro, was dem Allzeithoch aus dem vergangenen November entspricht.

Zusätzlichen Rückenwind erhält der Kurs dabei von einer Kaufempfehlung der Citigroup. Als "sehr gut und passend, aber teuer" werten Händler den Kauf, den teuersten in der Firmengeschichte von Fresenius. Mit der Übernahme des größten privaten Klinikbetreibers Spaniens steige Fresenius in einen lukrativen Markt ein. Die Klinikkette betreibt mit rund 35.000 Mitarbeitern 43 Krankenhäusern, 39 ambulanten Gesundheitszentren und rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement.

Der Kaufpreis sei hoch, "allerdings wäre man anders wohl nicht an so eine Perle gekommen", meinte ein Teilnehmer. Fresenius sei nicht für leichtsinnige Übernahmen bekannt. Quironsalud sei zudem hochprofitabel. Die Klinikgruppe Quironsalud rechnet für 2016 mit einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 460 bis 480 Millionen Euro. 2017 soll der operative Gewinn auf 520 bis 550 Millionen Euro steigen.

Synergien von 50 Millionen Euro erwartet

Fresenius rechnet mittelfristig durch den Zusammenschluss der eigenen Klinikkette Helios mit Quironsalud mit Synergien von 50 Millionen Euro im Jahr vor Steuern. Nennenswerte Kosten zur Integration werden nicht erwartet. Die Bad Homburger rechnen damit, dass der Neuerwerb bereits 2017 deutlich positiv zum Konzernergebnis und zum Ergebnis je Aktie beitragen wird. Näher bezifferte Fresenius die Beiträge nicht.

Zu den Verkäufern zählt zum einen das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners. Daneben verkaufen auch noch Victor Madera, Mitbegründer und Vorsitzender der Geschäftsführung, sowie weitere Mitglieder der Geschäftsführung von Quironsalud Anteile. Zur Finanzierung der Übernahme werde Fresenius gut 6 Millionen Aktien im Wert von 400 Millionen Euro an Madera begeben, der diese mindestens zwei Jahre halten werde. Der verbleibende Teil des Kaufpreises soll durch Fremdkapitalinstrumente finanziert werden.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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