Wirtschaft

Häuserpreise steigen langsamer Analysten lassen etwas Luft aus Immo-Titeln

Es wird viel gebaut - doch die Preise steigen einer Studie zufolge künftig moderater.

Es wird viel gebaut - doch die Preise steigen einer Studie zufolge künftig moderater.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sie gehören zu den Verlierern des heutigen Börsentags: Papiere von Immobilienunternehmen. Analysten stuften reihenweise Titel ab. Sie sehen ein Ende des kräftigen Preisanstiegs. Und auch der Bundestagswahlkampf spielt eine Rolle.

Ein negativer Analystenkommentar zum Wohnungsmarkt hat deutsche Immobilienaktien in die Tiefe gezogen. Die Titel von Vonovia waren mit einem Abschlag von 1,3 Prozent größter Verlierer im Dax. Im MDax  trugen Deutsche Wohnen die rote Laterne. Sie verloren 1,8 Prozent, nachdem die Analysten der Bank of America Merrill Lynch die Aktien auf heruntergestuft haben.

Im Nebenwerteindex gaben zudem LEG Immobilien und TAG Immobilien rund ein halbes Prozent ab. Den Daumen senkten die Analysten auch für Ado Properties. Sie verloren nach einer Herabstufung 1,7 Prozent und gehörten damit zu den größten Verlierern im SDax. An der Börse in Wien gaben die Aktien des Immobilienkonzerns Conwert ein Prozent nach, Buwog verloren 0,1 Prozent.

Die Experten der Bank of America Merrill Lynch äußerten sich skeptisch über die ganze Branche: In den kommenden zwölf Monaten komme vor allem aus der Politik starker Gegenwind, da der Immobilienmarkt ein wichtiges Thema im Bundestagswahlkampf 2017 sein werde, schrieben sie in einer Studie. Das Wachstum der Häuserpreise werde nicht auf dem Niveau wie bisher von fünf bis sechs Prozent pro Jahr weitergehen, da eine nochmalige Verbilligung der Finanzierungskonditionen unwahrscheinlich sei. Daher werde wohl auch die Nachfrage nach Wohnungs-Privatisierungen zurückgehen.

Derweil legt der Wohnungsbau in Deutschland weiter kräftig zu. Von Januar bis Juli wurde der Bau von gut einem Viertel mehr Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Demnach gab es 213.600 Baugenehmigungen. Eine noch höhere Zahl in den ersten sieben Monaten eines Jahres hatten die Statistiker zuletzt im Jahr 2000 verzeichnet.

Einen besonders starken Zuwachs im Vergleich zu 2015 gab es der Behörde zufolge bei Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern: Hier stieg die Zahl der Baugenehmigungen um 26,7 Prozent. Bei Wohnungen in Zweifamilienhäusern stieg die Zahl der Genehmigungen um 15,1 Prozent, bei Einfamilienhäusern um 7,6 Prozent.

Den prozentual stärksten Zuwachs verzeichnete das Statistische Bundesamt bei Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen - hier gab es ein Plus von 142 Prozent auf 13.800 Wohnungen. In die Kategorie der Wohnheime fallen etwa Flüchtlingsunterkünfte.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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