Wirtschaft

Wenig Hoffnung bei Smartwatch Analyst prophezeit Absturz der Apple-Aktie

Apple sei zu sehr auf seine iPhone-Verkäufe angewiesen, bemängelt ein Analyst.

Apple sei zu sehr auf seine iPhone-Verkäufe angewiesen, bemängelt ein Analyst.

(Foto: dpa)

Die Apple-Aktie steigt in immer neuen Höhen, Analysten kommen mit der Erhöhung ihrer Kursziele kaum nach. Trotz aller Euphorie gibt es einen Analysten, der Anleger vor einem bösen Erwachen warnt - und vor einem tiefen Fall der Aktie. Er hat seine Gründe.

Erst in der vergangenen Woche hat die Apple-Aktie ein neues Allzeithoch erreicht: Bei 133,60 Dollar stoppte der Kurs. Es war der vorläufige Höhepunkt eines rasanten Aufstiegs in den vergangenen Jahren. Ist das eine der letzten Zuckungen des Kurses - vor seinem dramatischen Verfall?

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Dass Letzteres bald eintreten wird, daran glaubt kein Analyst - mit einer Ausnahme: Adnaan Ahmad vom Hamburger Bankhaus Berenberg mahnt bereits seit geraumer Zeit vor dem Ende des Apple-Höhenflugs. Bereits seit vergangenem Herbst prophezeit er einen Absturz des Apple-Kurses auf 60 Dollar pro Anteilsschein. Das wäre ein Einbruch um rund die Hälfte des derzeitigen Wertes.

Damit ist Ahmad aber weitgehend alleine in der Schar der Apple-Analysten - selbst andere, die den Kurs "bearish" lesen, haben Preisziele oberhalb der 100 Dollar. Doch Ahmad lässt sich nicht beirren: Nun soll er laut einem Bericht des Portals AppleInsider vergangene Woche erneut Investoren des Technologie-Konzerns vor dem Papier gewarnt haben.

Scheitert Apple am "Gesetz der großen Zahlen"?

Die Begründung für den Pessimismus des Berenberg-Analysten ruht unter anderem auf dem "Gesetz der großen Zahlen", das Apple laut Ahmad zum Verhängnis werde: Im Finanzsektor besagt dieses, dass, je größer eine Firma wird, es umso schwieriger für sie wird, das prozentuale Wachstum aufrecht zu erhalten. Das gilt auch und gerade im Bezug auf die Marktkapitalisierung - Apple hat bei dieser Kennzahl jüngst neue Rekorde aufgestellt.

Zudem sei Apple zu sehr auf seine iPhone-Verkäufe angewiesen, wie Ahmad bemängelt. Diese machten rund 70 Prozent des Umsatzes und 85 Prozent des operativen Gewinns aus. Der Berenberg-Analyst geht davon aus, dass der US-Konzern derzeit noch von einem "Replacement Cycle" profitiere, da Kunden derzeit ihren alten iPhone-Modelle gegen neue austauschten. Diese Entwicklung des Wachtsums werde sich jedoch bald abschwächen - und sich schließlich ins Negative umkehren.

Ein weiterer Grund für das Aktien-Absturzszenario: Das Wachstum des Apple-Anteils am Markt für hochpreisige Produkte (High-End-Markt) sei begrenzt. Dies habe sich laut Ahmad bereits im Bereich Unterhaltungselektronik gezeigt - bei Produkten wie iPod, iPad und Mac. Auch für die Apple Watch hat der Analyst wenig Hoffnung. Bei einem von Apple möglicherweise auf den Markt gebrachten Auto ist er jedoch optimistischer - und rät dem Konzern sogar dazu, sich den E-Auto-Pionier Tesla einzuverleiben, um Fuß auf dem Automarkt fassen zu können.

Allerding: Wäre man als Apple-Anteilseigner der "Sell"-Einstufung von Ahmad von Anfang September 2014 gefolgt, wäre einem doch so einiges durch die Lappen gegangen: Denn seitdem ist die Aktie des Technik-Giganten um fast 30 Prozent im Wert gestiegen.

Quelle: ntv.de, kst

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