Wirtschaft

In Deutschland, nicht in Luxemburg Amazon versteuert jetzt brav

Amazon lässt seine Steuertaler nun in Deutschland.

Amazon lässt seine Steuertaler nun in Deutschland.

(Foto: dpa)

Amazon kehrt zumindest für die deutschen Verkäufe der Steueroase Luxemburg den Rücken und geht ordentlich zum deutschen Finanzamt. Nicht wegen der Kritik oder der derzeit laufenden Legalitätsprüfungen, sondern allein für das Kundenwohl.

Der Internetversandhändler Amazon versteuert seine in Deutschland erwirtschafteten Gewinne seit neuestem in Deutschland. "Seit 1. Mai verbucht Amazon seine deutschen Verkäufe nicht mehr wie bisher in Luxemburg, sondern in Deutschland", sagte ein Sprecher der "Süddeutschen Zeitung".

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Er begründet die Umstellung nicht mit der wachsenden Kritik an der Konzernpraxis. "Wir überprüfen regelmäßig unsere Firmenstrukturen, um sicherzustellen, dass wir unsere Kunden bestmöglich bedienen können", sagte der Sprecher vielmehr.

Die Europäische Kommission prüft derzeit, ob Amazons bisheriges Konstrukt mit einer Versteuerung im Großherzogtum, das als Steueroase gilt, legal ist. Konzerne haben in Luxemburg zum Teil Steuerraten von weniger als einem Prozent auf die nach Luxemburg verlagerten Gewinne erhalten.

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker steht dabei unter Druck, weil er dort 18 Jahre lang Regierungschef war. Als Präsident der EU-Kommission hat er nun Steuersparmodellen den Kampf angesagt. Amazon hat nach Angaben der Zeitung hierzulande 2014 Waren im Wert von fast zwölf Milliarden US-Dollar (10,9 Milliarden Euro) verkauft, 2012 waren es rund neun Milliarden Dollar. Gewinne fielen in Deutschland aber offiziell kaum an.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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