Wirtschaft

10.000 Kollegen auf Zeit Amazon verdoppelt Belegschaft fürs Fest

Amazon stellt für das Weihnachtsgeschäft zusätzliche Saisonarbeitskräfte ein.

Amazon stellt für das Weihnachtsgeschäft zusätzliche Saisonarbeitskräfte ein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Online-Versender stockt das Personal in den deutschen Verteilzentren deutlich auf. Damit soll das Weihnachtsgeschäft gesichert werden. Derweil ringt Verdi weiter um bessere Bezahlung der Beschäftigten. Immerhin gibt es für diese wohl eine gute Nachricht.

Der Online-Versandhändler Amazon stellt für das Weihnachtsgeschäft rund 10.000 Saisonarbeitskräfte in seinen neun deutschen Verteilzentren ein. Sie sollen die mehr als 11.000 Festangestellten bei der Bewältigung der zum Jahresende stark ansteigenden Bestellungen unterstützen, teilte die deutsche Tochter des US-Unternehmens mit.

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Möglicherweise müssen die Saisonkräfte aber auch Lücken schließen, die durch Streiks verursacht werden. Die Gewerkschaft Verdi teilte mit, dass der seit mehr als zwei Jahren schwelende Tarifkonflikt keineswegs beendet sei. "Wir planen weitere Streiks", sagte die hessische Verdi-Sekretärin Mechthild Middeke, die für den größten deutschen Amazon-Standort Bad Hersfeld zuständig ist. Hier werden allein 1100 Saisonarbeiter gesucht.

Die Gewerkschaft hat es allerdings in zahlreichen Streikwellen bislang nicht geschafft, die Versandzentren lahmzulegen. Verdi will eine Bezahlung der Beschäftigten nach dem höheren Handels-Tarif durchsetzen. Amazon sieht sich hingegen als Logistiker, dessen Löhne am oberen Ende dessen lägen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. Ein Ende des Konflikts ist nicht absehbar. "Solange Amazon mit uns keinen Tarifvertrag abschließt, stehen wir da auf der Matte", sagte Middeke.

Das Unternehmen hat von sich aus die Grundlöhne um 2,5 Prozent erhöht, wie laut Verdi auf einer Betriebsversammlung in Bad Hersfeld  mitgeteilt wurde. Der Einstiegsstundenlohn beträgt demnach rückwirkend zum 1. September 10,49 Euro. Das Unternehmen wollte die Zahl zunächst nicht bestätigen und nennt in seiner Mitteilung den bislang gezahlten Einstiegslohn von 10,23 Euro. Die Gewerkschaft begrüßte die Anhebung. Amazon spüre und reagiere auf den Druck der Proteste. 

Laut Verdi hat Amazon im vergangenen Jahr wegen der Streikdrohungen Schichten überbesetzt. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht im Detail äußern. Man werde alles daran setzen, die Lieferversprechen an die Kunden einzuhalten, erklärte eine Sprecherin. Die Saisonkräfte würden alle mit Zeitverträgen direkt bei Amazon eingestellt und erhielten den gleichen Basis-Stundenlohn plus Zulagen und Boni wie die Festangestellten. Leiharbeiter setze man nicht ein.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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