Wirtschaft

Kostenloses "Try before you buy" Amazon liefert bald die mobile Garderobe

Amazons neuestes Angebot "Prime Wardrobe" gibt es vorerst nur in den USA.

Amazons neuestes Angebot "Prime Wardrobe" gibt es vorerst nur in den USA.

(Foto: imago/STPP)

Mit seinem neuen Angebot "Prime Wardrobe" will Amazon den Einkauf von Kleidung im Internet vereinfachen. Der Versandriese sorgt so wenige Tage nach dem Einstieg ins Bio-Geschäft in der nächsten Einzelhandelsbranche für Zittern.

Bei Online-Shoppern von Mode ist der Frust oft groß. Entweder passt das heiß ersehnte Kleidungsstück nicht oder es hat einen Farbton, bei dem die Augen schmerzen. Die Ernüchterung hält mindestens so lange an, bis der Retourenschein ausgefüllt und der Gang zur Post erledigt ist. Sonst bleibt man auf den Kosten sitzen. Dieses Frustpotenzial möchte Amazon in Zukunft mit seinem neuesten Angebot "Prime Wardrobe" deutlich reduzieren.

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Bei dem neuen Konzept, das zunächst nur auf dem US-Heimatmarkt greift, gilt das Motto "try before you buy." Soll heißen: Die Kunden müssen erst nach der Anprobe der bestellten Kleidungsstücke bezahlen - und zwar nur das, was sie am Ende einer siebentägigen Rückgabefrist tatsächlich auch behalten. Die Retoure ist dabei kostenlos. Damit sorgt der weltgrößte Online-Versandhändler weniger als eine Woche nach dem Einstieg ins stationäre Bio-Geschäft in der nächsten Einzelhandelsbranche für Zittern.

Denn konkurrierende Modehändler wie Macy's oder GAP geraten dadurch noch weiter in Bedrängnis. Im Gegensatz zu diesen muss Amazon mit seiner Modesparte kein Geld verdienen. Der Konzern kann es sich somit leisten, bei seinen Kunden in Vorkasse zu gehen und sogar mit Rabatten für behaltene Klamotten zu locken. Ohne großen Aufwand und Gewinndruck könnte Amazon also Schritt für Schritt andere Unternehmen unter Druck setzen und aus dem Wettbewerb drängen. Dieses Szenario dürfte zunächst vor allem stationäre Händler umtreiben. Mit jeder Filiale, die schließt, wächst das Marktpotenzial des Onlineriesen.

Zwar können vorerst nur US-Kunden von Amazon Prime das Angebot wahrnehmen. Doch wie beispielsweise bei "Amazon Fresh" gilt es als eine Frage der Zeit, bis Amazon seine kostenlose Paket-Garderobe auch in Deutschland anbietet. Insbesondere bei Anlegern von Zalando schienen nach der Vorstellung des neuen Amazon-Angebots die Alarmglocken zu läuten. Die Aktie des deutschen Online-Modehändlers rutschte gestern um mehr als vier Prozent ab.

Quelle: ntv.de

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