Wirtschaft

Umsatz knickt um 800 Millionen ein Amazon hat ein Problem mit der Steuer

Amazon: Von den US-Behörden überrascht.

Amazon: Von den US-Behörden überrascht.

(Foto: REUTERS)

Der Online-Riese Amazon legt Zahlen für das Weihnachtsgeschäft in den USA vor: Es fehlt eine Milliarde. Das könnte nur der Anfang einer riesigen Minusserie sein.

Die Messlatte legte der Online-Händler Amazon direkt mal hoch: 25 Prozent mehr Umsatz wollte er im Weihnachtsquartal machen. Im Herbst sprach man noch vom "besten Weihnachtsgeschäft aller Zeiten", vor dem man sich sah. Doch die neuesten Zahlen zeigen, dass Amazon das Ziel verfehlte. Konzernchef Jeff Bezos nennt dies "negative Währungseffekte". Übersetzt heißt das: Amazon hat ein Problem mit der Steuer.

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Bislang vertrauten die US-Behörden darauf, dass die Bürger, die bei Amazon einkaufen, danach immer selbst die Steuern gemäß der Vorschriften in ihren Bundesstaaten abführten. Aus öffentlichen Zahlen geht hervor, dass dies aber nicht so passiert sein kann. Letztlich können die US-Behörden aber auch nicht Hunderte Millionen Transaktionen nachhalten und von den Bürgern die Abgaben einfordern. Zu immens wäre der bürokratische Aufwand.

Behörden drehen den Spieß um

Doch der Bürger nutzte dieses Vertrauen aus und zahlte wohl zum Großteil nicht. Schließlich blieb das Bestellte so günstig und man war gewillt, noch mehr bei Amazon zu bestellen. Nun drehen die Behörden in einigen Staaten den Spieß um.

Statt darauf zu vertrauen, dass die Bürger die Steuern angeben, zweigen sie die Gebühren direkt beim Versandriesen ab. Der war darauf nicht vorbereitet und findet nun ein Loch in der Bilanz vor. Doch damit nicht genug: Weitere US-Bundesstaaten haben angekündigt, ähnlich verfahren zu wollen. Der Umsatz gerät also von beiden Seiten unter Druck: Sofern Amazon nicht wegen millionenhoher Steuerzahlungen die Preise erhöhen will, werden die Einnahmen weiter schmelzen.

Quelle: ntv.de, cas

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