Wirtschaft

Personalsuche läuft Amazon gibt Gas im Autohandel

Schotten zu, Schotten auf: Ob der Spezialist für Massenprodukte die besonderen Anforderungen des Autokaufs trifft, muss sich erst noch zeigen.

Schotten zu, Schotten auf: Ob der Spezialist für Massenprodukte die besonderen Anforderungen des Autokaufs trifft, muss sich erst noch zeigen.

(Foto: picture alliance / Nick Ansell/P)

Bücher, Essen, Garderobe - jetzt macht der Internetgigant ernst mit seinen Auto-Plänen. Laut einem Bericht werden Fachleute mit viel Geld von der Konkurrenz abgeworben. Alteingesessene Händler sind beunruhigt.

Der Onlinehändler Amazon will künftig in Europa auch Autos verkaufen und hat dazu bereits Personal abgeworben. "Seit einiger Zeit werden Experten mit dicken Paketen abgeworben", zitiert das Magazin "Automobilwoche" einen Branchenfachmann. Handelsexperten erwarteten, dass Amazon analog zu anderen Produkten möglichst große Teile des Verkaufsprozesses auf der eigenen Seite abwickeln wird. Der Autohändler wäre nur noch Fahrzeuglieferant.

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Die Autobranche reagiere beunruhigt. Alexander Bugge, Chef des Fahrzeugvermittlers MeinAuto.de, sagte: "Wenn Amazon tatsächlich in diesen Markt käme, müssten wir das sehr ernst nehmen."

Die Auto-Offensive von Amazon solle von Luxemburg aus gesteuert werden, Großbritannien sei als erster Testmarkt des US-Onlineriesen im Gespräch, so das Magazin. Der schwierige deutsche Automarkt soll nach früheren Berichten folgen. Erste Erfahrungen hat Amazon bereits in Italien gesammelt, dort kann man seit einiger Zeit ein paar Fiat-Modelle bei Amazon ordern.

Amazon streckt derzeit überall seine Fühler aus: Nach dem Kauf von Whole Foods und dem Einstieg in den Lebensmittelhandel will der Konzern auch eine neue Kleiderplattform, Prime Wardrobe, starten. Den Sport-Einzelhandel hat der Konzern gesondert ins Visier genommen. Nike wird entgegen der bisherigen Strategie einige seiner Produkte direkt über Amazon verkaufen. NIcht alle Projekte von Amazon sind Gold wert. Während die Konkurrenz in den meisten Branchen den Preisdruck durch den Internetgiganten fürchtet, haben Buchhandlungen eher nichts zu befürchten. Mit der Niederlassungskultur bei Buchgeschäften scheint es zum Beispiel zu hapern.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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