Wirtschaft

Korruptionsskandal Alstom zahlt in USA Rekordstrafe

Zwischen 2002 und 2009 sollen Alstom-Manager hohe Beträge an Berater und Politiker geschleust haben, um Entscheidungsträger zu bestechen. Unmittelbar vor der Übernahme durch General Electric schaffen die Franzosen einen Vergleich mit dem US-Justizministerium.

Kurz vor der Übernahme durch den US-Industrieriesen General Electric (GE) hat der Mischkonzern Alstom eine Korruptionsaffäre mit einem Rekord-Vergleich aus der Welt geschafft. Wie das US-Justizministerium mitteilte, zahlen die Franzosen 772 Millionen Dollar. Es ist der bisher größte zwischen einem Unternehmen und dem US-Justizministerium wegen Bestechung im Ausland ausgehandelte Deal.

An der Börse sorgte die Nachricht für eine kurze Achterbahnfahrt der Alstom-Aktie: Nach dem Fall auf das Tagestief folgte eine Erholung, die den Kurs fast auf den höchsten Stand des Tages trieb. Zuletzt notierte der Titel wieder nahezu auf dem Niveau vor dem Veröffentlichen der Mitteilung.

Alstom-Manager sollen zwischen 2002 und 2009 hohe Beträge an Berater und Politiker geschleust haben, um Entscheidungsträger zu bestechen. Damit soll sich der Konzern einen Auftrag über 118 Millionen Dollar in Indonesien gesichert haben. Auch in Großbritannien laufen Schmiergeld-Ermittlungen.

General Electric (GE) und Alstom hatten sich im Juni auf eine weitgehende Übernahme im Volumen von 12,4 Milliarden Euro geeinigt. Siemens hatte ebenfalls für die Franzosen geboten. GE-Chef Jeff Immelt will das Geschäft Mitte 2015 über die Bühne bringen.Die Behörden waren darauf aus, Alstom eine besonders harsche Strafe abzuverlangen, da die Franzosen zunächst bei der Untersuchung nicht kooperiert hatten, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Alstom hatte sich weltweit einer Reihe von Bestechungsvorwürfen zu stellen. Die US-Untersuchung hatte schließlich auch zu Anklagen gegen frühere Manager des Konzerns geführt. Noch Anfang dieses Monats hatte die hochrangige Vertreterin des Justizministeriums, Leslie Caldwell, "zusätzliche Aktionen" in der breiter angelegten Untersuchung, die sich um Alstom dreht, angekündigt.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen