Wirtschaft

Bäte präsentiert die Jahresbilanz Allianz will mehr Dividende zahlen

"Unser Geschäft ist robust und gut aufgestellt": Für 2016 bleibt Allianz-Chef Bäte jedoch vorsichtig.

"Unser Geschäft ist robust und gut aufgestellt": Für 2016 bleibt Allianz-Chef Bäte jedoch vorsichtig.

(Foto: REUTERS)

Das selbst gesteckte Gewinnziel kann der Versicherungsriese aus München nicht ganz erreichen: Allianz-Chef Bäte spricht dennoch von "sehr guten Ergebnissen". Aktionäre sollen für 2015 allerdings nur 45 Cent mehr bekommen als im Vorjahr.

Europas größter Versicherer Allianz hat 2015 trotz gestiegener Katastrophenschäden mehr verdient als im Jahr zuvor. Der operative Gewinn stieg im Jahresvergleich um drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Morgen mitteilte. Damit blieb das Unternehmen knapp unter der im Sommer ins Visier genommenen Zielmarke von 10,8 Milliarden Euro. Allianz-Chef Oliver Bäte hatte hier zuletzt bis zu 10,8 Milliarden Euro angepeilt, dahinter aber zuletzt wegen der starken Schwankungen an den Finanzmärkten ein kleines Fragezeichen gesetzt.

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Unter dem Strich kletterte der Überschuss bei der Allianz um sechs Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Für 2016 peilt der seit Mai amtierende Bäte einen operativen Gewinn von 10 bis 11 Milliarden Euro an. Analysten hatten zuletzt bereits mit 10,8 Milliarden Euro gerechnet. Auch beim Nettogewinn von 2015 und der Dividende hatten sie mehr erwartet.

"Unser Geschäft ist robust und gut aufgestellt. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft sehr gute Ergebnisse erzielen werden", sagte Bäte. Gestützt auf die solide Jahrsbilanz will er einen Teil des Ergebnisses für eine großzügige Ausschüttung ausgeben: Allianz-Aktionäre sollen dem Vorschlag der Geschäftsführung zufolge mit einer Dividende 7,30 Euro je Aktie an dem Erfolg teilhaben. Damit bleibt die Allianz leicht hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt die vorgeschlagene Dividende deutlich höher aus: Zuletzt hatte die Allianz ihren Teilhabern eine Summe von 6,85 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet. Die Aktionäre müssen der Dividendenerhöhung auf der anstehenden Hauptversammlung wie üblich noch zustimmen.

An der Börse nahmen Investoren die Allianz-Zahlen offenbar mit durchmischten Gefühlen auf: Im frühen Handel bei Lang & Schwarz lagen die Allianz-Aktien 1,6 Prozent im Minus. Beobachter sahen darin vor allem eine Reaktion auf die vorsichtige Prognose und die leicht unter den Erwartungen gebliebenen Ergebnisse.

Sorgenkind Pimco

Gedämpft wurde das Gewinnwachstum bei der Allianz durch die anhaltenden Probleme bei der Konzerntochter Pimco: Der US-Vermögensverwalter bleibt das Sorgenkind des Münchner Dax-Konzerns. Die Mittelabflüsse haben sich zwar im Vergleich zum Vorjahr halbiert, ganz stoppen konnte sie Pimco aber nicht. Auch im vierten Quartal zogen die Anleger acht Milliarden Euro aus den Fonds ab, so dass Pimco zum Jahresende fast zehn Prozent weniger Geld von Kunden außerhalb des Konzerns verwaltete als zwölf Monate zuvor.

Das schlug sich 2015 auch im operativen Ergebnis nieder: Pimco verdiente mit 1,8 Milliarden Euro fast ein Fünftel weniger. Die europäische Schwestergesellschaft Allianz Global Investors konnte das nur teilweise wettmachen. Insgesamt verwaltete die Allianz Ende des Jahres 1,76 Billionen Euro. Der Bereich "Asset Management" werde auch 2016 ein "Fokusthema" bleiben, erklärte der Vorstand.

In der Lebensversicherung zeigten sich 2015 die Effekte des Kurswechsels. Die Allianz wendet sich von Garantieprodukten ab, die viel Kapital binden, stattdessen sollen mehr fondsgebundene Produkte und Policen mit begrenzten Garantien verkauft werden. Die Umstellung drückte zwar die Beitragseinnahmen der deutschen Allianz Leben deutlich, ließ aber die Margen im Neugeschäft kräftig steigen. Hier hat die Allianz im Schnitt nur noch einen Garantiezins von 0,8 Prozent versprochen. Das lasse sich auch bei Dauer-Niedrigzinsen locker erwirtschaften, sagte Kapitalanlage-Vorstand Maximilian Zimmerer.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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