Wirtschaft

Gewinne außerhalb des Tagesgeschäfts Allianz verblüfft zum Jahresauftakt

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(Foto: dpa)

Niedrige Zinsen und schwankende Kapitalmärkte haben die Allianz zu Jahresbeginn weit weniger getroffen als befürchtet. Der Versicherer meldet solide Zahlen - und bestätigt den Ausblick.

Europas größter Versicherer Allianz hat das neue Jahr mit einem überraschend mit einem dicken Gewinnplus begonnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Überschuss um gut ein Fünftel auf 2,2 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Als Grund nannte er realisierte Gewinne außerhalb des operativen Geschäfts. Das operative Ergebnis sank leicht auf 2,8 Milliarden Euro, übertraf aber ebenfalls die Erwartungen von Analysten.

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Und so sprach der seit rund einem Jahr amtierende Vorstandschef Oliver Bäte von einem "sehr guten Start in das Jahr 2016". Vor diesem Hintergrund bestätigte er die Jahresprognose für das operative Ergebnis - "auch wenn dieses Jahr ein herausforderndes Jahr für die Finanzdienstleistungsindustrie ist". An der Börse wurden die Nachrichten mit Begeisterung aufgenommen. Die Allianz-Aktie gewann nach den Nachrichten deutlich an Wert und lag mit einem Kurszuwachs von zeitweise fast drei Prozent auf 152,65 Euro an der Spitze des Dax.

Dabei musste der Konzern beim Umsatz zum Jahresstart merkliche Einbußen hinnehmen. Insgesamt fielen die Einnahmen mit 35,4 Milliarden Euro gut sechs Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Zudem hinterließen die Turbulenzen an den Kapitalmärkten ihre Spuren in der Bilanz.

Gut lief es im Schaden- und Unfallgeschäft, das von gesunkenen Schäden durch Naturkatastrophen profitierte. Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Kosten und Vertrieb blieb in der größten Konzernsparte mehr von den Beitragseinnahmen übrig als ein Jahr zuvor.

In der Lebens- und Krankenversicherung wirkten sich die neuen Vertragsmodelle des Konzerns positiv aus. Die Neugeschäftsmarge verbesserte sich von 1,5 auf 2,5 Prozent. Wegen der andauernden Niedrigzinsen setzt die Allianz wie auch andere Versicherer inzwischen vor allem auf Lebens- und Rentenversicherungsverträge ohne klassischen Garantiezins. Der Versicherer lockt die Kunden dabei mit der Aussicht auf höhere Renditen. Neun von zehn Kunden in Deutschland entschieden sich inzwischen bei Neuabschlüssen für die neuartigen Vertragstypen, sagte ein Sprecher der Allianz Deutschland.

Weiter abwärts ging es im ersten Quartal in der Vermögensverwaltung: Das verwaltete Vermögen sank zwischen Jahresbeginn und Ende März um knapp drei Prozent auf 1,24 Billionen Euro. Bereits seit 2014 hatte die Allianz bei ihrer US-Tochter Pimco mit Mittelabflüssen zu kämpfen. Seinen vollständigen Quartalsabschluss will der Versicherer wie geplant am 11. Mai vorlegen. Am Mittwoch steht zunächst die Hauptversammlung des Konzerns in München auf dem Plan.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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