Wirtschaft

236 Milliarden abgezogen Allianz steckt Pimco-Schock weg

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(Foto: REUTERS)

Trotz niedriger Zinsen kann der Versicherer Allianz im vergangenen Jahr kräftig zulegen. Vor allem das klassische Versicherungsgeschäft läuft. Ein kleines Gesundheitsprogramm gibt es zudem für die Anleger-Depots.

Der Versicherungskonzern Allianz hat im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn dank besserer Ergebnisse in beiden Versicherungsbereichen gesteigert. Nettomittelabflüsse bei der US-Tochter Pimco und ein schlechteres Ergebnis im Bereich Asset Management konnten dadurch ausgeglichen werden. Das operative Ergebnis kletterte auf Jahressicht um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Euro und lag damit am oberen Ende der Konzernprognosen, wie Europas größter Versicherer mitteilte. Analysten hatten allerdings mehr erwartet.

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Insgesamt erlöste der Konzern den Angaben zufolge 122 Milliarden Euro und damit zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Überschuss zog um vier Prozent auf 6,2 Milliarden Euro an. Die Aktionäre sollen nach der neuen Dividendenpolitik ein großes Stück vom Kuchen abbekommen: Die Allianz will pro Aktie 6,85 (2013: 5,30) Euro ausschütten - so viel wie noch nie.

Die Dividendenpolitik spiegele die "erfolgreiche Positionierung" des Versicherers für die Zukunft wider, sagte Vorstandschef Michael Diekmann. Er nannte für das laufende Jahr ein operatives Ergebnis zwischen 10 Milliarden und 10,8 Milliarden Euro als Ziel.

Auch für die einzelnen Segmente nannte der Konzern Ziele für das laufende Jahr: In der Schaden- und Unfallversicherung wird ein operatives Ergebnis zwischen 5,2 Milliarden und 5,8 Milliarden Euro erwartet. Für die Leben- und Krankenversicherung soll es zwischen 3 Milliarden und 3,6 Milliarden Euro liegen. Im Asset Management sind 2,2 Milliarden bis 2,8 Milliarden das Ziel.

Kaum große Naturkatastrophen

Im abgelaufenen Jahr wuchs das Leben- und Krankenversicherungsgeschäaft ordentlich. Die Einnahmen stiegen um beinahe ein Fünftel mehr als 67 Milliarden Euro. Prämieneinnahmen in den USA aus indexgebundenen Rentenprodukten sowie Einnahmen aus neuen Lebensversicherungsprodukten in Deutschland und Italien stützten das Segmentergebnis. Das operative Ergebnis des Bereichs stieg um 22,8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

Die Schaden- und Unfallversicherung trug mehr als die Hälfte zum operativen Ergebnis bei. Das sei vor allem auch dem wachsenden Privatkundengeschäft in Großbritannien geschuldet, hieß es. Zudem gab es 2014 kaum große Naturkatastrophen, die das versicherungstechnische Ergebnis hätten belasten können.

Pimco verliert dreistelligen Milliardenbetrag

Einbußen musste der Konzern dagegen in der Vermögensverwaltung hinnehmen. Grund dafür waren insbesondere heftige Vermögensabflüsse bei der US-Tochter Pimco. Insgesamt beliefen sich die Nettomittelabflüsse bei Pimco im abgelaufenen Jahr auf 236 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des Segments sank entsprechend um 17,6 Prozent. Analysten hatten einen Einbruch dieser Größenordnung jedoch erwartet.

Die gute Kapitalausstattung will der Konzern auch künftig für strategische Zukäufe nutzen. Im abgelaufenen Jahr kaufte die Allianz unter anderem in Italien zu. Dabei liege der Fokus auf Transaktionen in Regionen, in denen der Konzern bereits stark vertreten ist und in Regionen, in denen die Allianz Wachstumschancen erkenne.

Analysten bemängelten in einer ersten Reaktion, dass die Allianz im vierten Quartal schwächere Zahlen als erwartet vorgelegt habe. Auch der Gewinnausblick für 2015 bleibe hinter den sehr optimistischen Schätzungen des Marktes zurück.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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