Wirtschaft

Erster positiver Monat seit 2013 Allianz sieht die Wende bei Pimco

Probleme unter Palmen: die Pimco-Zentrale in Kalifornien meldet erstmals wieder einen Nettozufluss.

Probleme unter Palmen: die Pimco-Zentrale in Kalifornien meldet erstmals wieder einen Nettozufluss.

(Foto: REUTERS)

Im dritten Quartal verliert die Allianz-Tochter Pimco noch weitere 16 Milliarden Dollar. Doch für Oktober meldet der Vermögensverwalter erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder einen Nettozufluss. Ganz ausgestanden ist der Ärger mit Pimco-Gründer Gross aber nicht.

Die Allianz sieht die schlimmsten Probleme mit seinem Vermögensverwalter Pimco hinter sich. Nachdem im dritten Quartal Anleger noch 16 Milliarden Euro abzogen, flossen im Oktober mehr Gelder zu als ab. Es ist der erste positive Monat für das Allianz-Sorgenkind seit rund zweieinhalb Jahren. "Wir haben den Turnaround gut adressiert", sagte Finanzvorstand Dieter Wemmer etwas verklausuliert bei der Bekanntgabe der ansonsten schwachen Allianz-Quartalszahlen. Übersetzt heißt das: Es kann nur besser werden.

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In den ersten neun Monaten musste die Allianz Nettomittelabflüsse von insgesamt 105 Milliarden Euro aus dem gesamten verwalteten Vermögen verkraften. Nettomittelabflüsse aus dem für Dritte verwalteten Vermögen beliefen sich auf 99 Milliarden Euro. Diese waren stark getrieben durch Pimco in den USA und betrafen insbesondere traditionelle Rentenprodukte.

1999 hatte die Allianz Pimco von dessen Gründer und Starinvestor Bill Gross gekauft. Das Geschäft, das lange hohe Gewinne abwarf, lief seit 2013 allerdings schlechter. 2014 verkrachte sich Gross mit dem damaligen Pimco-Chef Mohamed El-Erian. Schließlich warf "Anleihen-König" Gross hin und wechselte zur Konkurrenz, was die Mittelabflüsse bei Pimco noch einmal beschleunigte. Jetzt allerdings, ist sich Allianz-Finanzchef Wemmer sicher, ist die Wende geschafft.

Unbill droht allerdings noch von anderer Stelle. Der ehemalige Pimco-Mitbegründer Bill Gross wirft seinem ehemaligen Arbeitgeber Vertragsbruch vor. Seinen Anschuldigungen zufolge sollen mehrere Direktoren ein Komplott geschmiedet haben, um Gross aus "Macht, Gier und dem Verlangen heraus, ihre eigene finanzielle Position zu verbessern", aus dem Unternehmen zu drängen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Wemmer zeigte sich demonstrativ entspannt. "Wir reagieren auf die Klage von Bill Gross gelassen", sagte er.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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