Wirtschaft

Berliner kassieren 137 Millionen Alibaba steigt bei Rocket-Gründung ein

Rocket hatte Lazada 2011 als eine Art Amazon-Klon in Singapur gegründet.

Rocket hatte Lazada 2011 als eine Art Amazon-Klon in Singapur gegründet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine Art Amazon Südostasiens ist Lazada - gegründet wurde es einst von der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet. Doch Asiens Platzhirsch übernimmt nun das Ruder beim kleinen Konkurrenten. Und Rocket kommt das frische Kapital sehr recht.

Chinas größter Internethändler Alibaba übernimmt die Mehrheit am kleineren Konkurrenten Lazada, einer Gründung von Rocket Internet. Die Chinesen überweisen 137 Millionen Dollar an die Berliner Startup-Schmiede und nehmen bei Lazada eine Kapitalerhöhung über 500 Millionen Dollar vor, wie beide Unternehmen mitteilten.

Die Rocket-Beteiligung sinkt durch den Verkauf und die Verwässerung auf 8,8 Prozent von zuletzt 22,8 Prozent. Auch die britische Supermarktkette Tesco und der schwedische Investor Kinnevik verkaufen Anteile an der vor allem in Südostasien tätigen Online-Plattform und erhalten dafür insgesamt fast 190 Millionen Dollar.

Rocket hatte Lazada 2011 als eine Art Amazon-Klon in Singapur gegründet. Das nun mit 1,5 Milliarden Dollar bewertete Startup ist zudem in den Schwellenländern Malaysia, Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam aktiv. Alibaba expandiert durch den Zukauf in neue Märkte. "Wir werden die Verkaufseinnahmen ins Wachstum bestehender sowie neuer Unternehmen stecken. Das erhöht unsere Flexibilität", sagte Rocket-Finanzchef Peter Kimpel.

Rocket-Aktie profitiert trotz schwachem Marktumfeld

An der Börse wurde die Nachricht gut aufgenommen. Der Kaufpreis sei gut für Rocket, urteilten die Analysten von Berenberg. Die im Entry Standard notierte Rocket-Aktie stieg in einem negativen Marktumfeld rund zwei Prozent auf 26,20 Euro. Damit lag das Papier allerdings noch deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro.

Rocket gibt am Donnerstag Einblick ins Geschäftsjahr 2015. Derzeit ist der Investor unter anderem am Kochbox-Anbieter HelloFresh, den Möbelhändlern Home24 und Westwing sowie dem Modeanbieter Dafiti beteiligt. Bisher schreiben alle Startups Verluste. Firmenchef Oliver Samwer hat allerdings versichert, der Tiefpunkt sei im vergangenen Jahr erreicht worden. Mit Verkäufen und der Reduzierung von Beteiligungen will Rocket auch seine Kapitalbasis stärken und erreichen, dass trotz der anhaltenden Verluste keine weiteren Kapitalmaßnahmen nötig sind.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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