Wirtschaft

Starkes Signal aus den USA Alcoa übertrifft die Erwartungen

Der Start in die US-Berichtssaison fällt glänzend aus: Nach Börsenschluss an der New Yorker Wall Street legt der Aluminiumkonzerns Alcoa unerwartet vielversprechende Ergebnisse vor. Das dritte Quartal verheißt solide Gewinne.

Der US-Aluminiumkonzern Alcoa ist traditionell das erste Unternehmen aus einer langen Reihe an großen Namen, die zum Quartalsabschluss ihre Berichte präsentieren. Diesmal beginnt die Berichtssaions zum dritten Quartal mehr als nur befriedigend: Die mit Spannung erwarteten Zahlen von Alcoa übertreffen die Erwartungen am Markt.

Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Alu-Riese meldete am Abend nach Börsenschluss an der Wall Street einen Umsatzanstieg um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 6,2 Milliarden Dollar (4,9 Mrd Euro). Dank des voranschreitenden Konzernumbaus übertraf auch der Gewinn im dritten Quartal die Erwartungen der Wall Street: Unter dem Strich verdiente Alcoa 149 Millionen Dollar.

Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen lediglich ein Plus von 24 Millionen Dollar erzielt. Investoren äußerten sich zufrieden - die Aktie stieg nachbörslich um über 2 Prozent. Der Alukonzern gilt zudem als Konjunkturindikator für den Zustand und die Aussichten der weltgrößten Volkswirtschaft. Deshalb stehen die Finanzberichte des Unternehmens aus New York regelmäßig besonders im Fokus der Anleger.

Teure Werke abgestoßen

Leichtmetall mit vielfältigen Anwendungen: Hier eine 22,5-Zoll-Lkw-Felge vom Typ "Ultra One Truck Wheel" mit MagnaForce-Legierung.

Leichtmetall mit vielfältigen Anwendungen: Hier eine 22,5-Zoll-Lkw-Felge vom Typ "Ultra One Truck Wheel" mit MagnaForce-Legierung.

(Foto: AP)

Der Aluminiumhersteller war erst im vergangenen Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte davor in drei von vier Quartalen Verluste geschrieben, insbesondere weil er angesichts der Marktschwäche den Wert seiner Produktionsstätten mindern musste. Zudem belasteten die Kosten zum Schließen von Werken.

Die jahrelange Restrukturierung zahlt sich nun aber aus. Dabei macht sich unter anderem auch bezahlt, dass unter den Aluminiumhütten die größten "Kostenfresser" inzwischen geschlossen sind und Alcoa einen entsprechend geringeren Aufwand hat. Zudem zieht die Nachfrage nach dem leichten Metall wieder an.

Megatrend Leichtbau

Insbesondere Autohersteller haben verstärkt Aluminium für sich entdeckt, weil mit dem Metall die Fahrzeuge leichter und damit spritsparsamer gebaut werden können. Anfang September folgte auch aus der Luftfahrt ein Milliardenauftrag. Der Flugzeughersteller Boeing bestellte Aluminiumbleche gleich für mehrere Jahre.

An der Börse sei davon allerdings schon vieles eingepreist, wie Beobachter betonen. Alcoa-Aktien sind dieses Jahr bereits um die Hälfte im Wert gestiegen. Seit dem Ausscheiden aus dem Dow Jones Industrial Average Index vor knapp einem Jahr liegt das Kursplus sogar bei über 90 Prozent.

Die deutliche Steigerung des Gewinns dürfte den Aktienkurs deshalb nicht in ungeahnte Höhen treiben, meinten Analysten. Ob Alcoa mit dem Startschuss der Berichtssaison den Börsen einen Schub gibt, muss noch abgewartet werden. Der Aluminiumhersteller beliefert zwar viele unterschiedliche Branchen und gilt manchen deshalb als Barometer für den Zustand der US-Industrie. Doch nicht alle teilen Einschätzung. Ob Alcoa mit dem Quartalsbericht einen Trend für die Entwicklung anderer Großkonzerne setzt, werden deshalb erst die kommenden Tage zeigen.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa

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