Wirtschaft

Millionenverluste nach Bilanzskandal Aktionäre verklagen Toshiba

Reumütig: Toshiba-Chef Masashi Muromachi musste nach dem Skandal zurücktreten.

Reumütig: Toshiba-Chef Masashi Muromachi musste nach dem Skandal zurücktreten.

(Foto: REUTERS)

Der Skandal um jahrelang aufgehübschte Bilanzen ist für den Technologiekonzern Toshiba noch nicht ausgestanden. Gerade hat die Börsenaufsicht eine Rekordstrafe verhängt, da treffen die ersten Schadensersatzklagen von Anlegern ein.

Den japanischen Technologiekonzern Toshiba kommt ein milliardenschwerer Bilanzskandal teuer zu stehen. Eine Gruppe von Anteilseignern verklagte den Konzern auf Schadensersatz in Höhe von rund 300 Millionen Yen (2,2 Millionen Euro). Die Kläger hatten bluten müssen, als der Aktienkurs in Folge des Skandals einbrach.

Zudem hat die Wertpapieraufsichtskommission der Finanzaufsichtsbehörde FSA empfohlen, eine Rekordstrafe gegen Toshiba von 7,37 Milliarden Yen (55 Mio Euro) zu verhängen. Soviel musste bislang noch nie ein Unternehmen in Japan wegen Bilanzvergehen zahlen.

Der Skandal kostete mehreren Top-Managern den Job. Eine unabhängige Untersuchungskommission war zu dem Schluss gekommen, dass der Konzern den Nettogewinn sieben Jahre lang um mehr als 155 Milliarden Yen geschönt hatte. Der Gewinn vor Steuern war zudem um 224,8 Milliarden Yen aufgebläht worden.

Die 50 Aktionäre reichten ihre Klage beim Bezirksgericht Tokio gegen drei frühere Präsidenten und zwei Finanzchefs ein. Der Aktienkurs von Toshiba habe Ende November 180 Yen pro Aktie unter dem Niveau im Mai gelegen, bevor der Skandal damals ans Licht gekommen war. Toshiba rutschte im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Verlustzone. Das Unternehmen stellt diverse elektronische Produkte wie Computerchips oder Laptops her, baut aber auch Atomkraftwerke.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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