Wirtschaft

Energieriese stößt altes Geschäft ab Aktionäre besiegeln Eon-Aufspaltung

Operativ hat Eon sich bereits in zwei Konzernteile getrennt. Nun soll der eine davon verkauft werden.

Operativ hat Eon sich bereits in zwei Konzernteile getrennt. Nun soll der eine davon verkauft werden.

(Foto: dpa)

Der Plan von Eon-Chef Teyssen ist radikal: Er will sich mittelfristig ganz vom bisherigen Kerngeschäft des Energieriesen trennen. Die Aktionäre tragen die Strategie mit - trotz Risiken.

Die Eon-Aktionäre haben mit großer Mehrheit der Teilung des Energiekonzerns zugestimmt: Der Antrag zur Aufspaltung bekam auf der Hauptversammlung eine Zustimmung von 99,68 Prozent. Erforderlich war eine Mehrheit von 75 Prozent.

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Investoren und Aktionärsvertreter lobten in ihren Reden die Antwort von Eon auf die Umwälzungen auf den Strommärkten. Die Aufspaltung sei "alternativlos, um beide Unternehmensteile für die nächsten Jahre über Wasser zu halten", sagte etwa Thomas Deser, Portfoliomanager bei Union Investment.

Einige Aktionäre legten allerdings am Mittwoch Widerspruch gegen die Aufspaltung ein. Die Anteilseigner halten sich damit die Möglichkeit offen, innerhalb des nächsten Monats Anfechtungsklagen gegen Beschlüsse der Hauptversammlung einzureichen.

Eon will sein Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken und den Energiehandel in die Gesellschaft Uniper auslagern, die schon seit Jahresbeginn operativ tätig ist. Eon konzentriert sich dann auf die erneuerbaren Energien, den Vertrieb und das Netzgeschäft. Die Eon-Aktionäre sollen mit der Aufspaltung für jeweils zehn Eon-Papiere zusätzlich eine Uniper-Aktie erhalten. Damit trennt Eon sich zunächst von rund 53 Prozent an Uniper. Auch die restlichen 47 Prozent will der Konzern mittelfristig verkaufen.

Schwierige Ausgangsposition für Uniper

Skepsis herrschte bei den Aktionären mit Blick auf das Geschäftsmodell von Uniper. Eon-Chef Johannes Teyssen räumte ein, dass die Ausgangsposititon des Unternehmens angesichts der niedrigen Strompreise schwierig sei. Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte deshalb bei der Vorstellung am Kapitalmarkt im April ein hartes Sparprogramm angekündigt, zudem will das Unternehmen Aktivitäten im Wert von mindestens 2 Milliarden Euro verkaufen.

Die Aktionäre wählten bei der Hauptversammlung auch neue Aufsichtsratsmitglieder. Neu im Gremium ist unter anderem Karl-Ludwig Kley, der bis Ende April Chef des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck war. Das Kontrollgremium soll Kley als Nachfolger von Werner Wenning zum Aufsichtsratsvorsitzenden wählen.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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