Wirtschaft

Lufthansa und Airbus verlieren Aktien nach Germanwings-Unglück im Minus

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(Foto: REUTERS)

Nach der Meldung über eine verunglückte Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings verlieren die Papiere des Mutterkonzerns und des Flugzeugherstellers Airbus kräftig an Wert. Kurz zuvor gehören beide noch zu den Gewinnern.

Deutliche Verluste verzeichnet die Aktie der deutschen Fluglinie Lufthansa nach Meldungen über den Absturz eines Flugzeugs des Typs A320 von Airbus der Tochtergesellschaft Germanwings. Das Papier sackte an der Frankfurter Börse im Tief um knapp 6 Prozent auf 12,96 Euro ab, nachdem es am Vormittag zeitweise auf ein Sechseinhalb-Wochen-Hoch von 14,06 Euro geklettert war. Dabei wechselten bis zum Mittag mehr als doppelt so viele Lufthansa-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Im Verlauf erholte sich die Aktie wieder und tendierte am frühen Nachmittag 2,4 Prozent im Minus.

Die Aktien des Flugzeugherstellers Airbus gaben im MDax zeitweise um mehr als 3 Prozent nach. Auch sie glichen einen Großteil der Verluste im Verlauf aus und verzeichneten einen Verlust von 1,7 Prozent.  "Weil bislang noch alle relevanten Infos zu dem Absturz fehlen, werden beide Aktien verkauft", sagte ein Händler. Zunächst werde Lufthansa besonders hart getroffen, da die Fluggesellschaft auch einen Reputationsbonus als besonders sicherer Anbieter verliere, ergänzte ein anderer Börsianer. Bei Airbus sei mit dem Mittelstreckenjet A320 die wichtigste Baureihe betroffen. Im Dezember war eine AirAsia-Maschine des gleichen Typs abgestürzt.

Unfallursache noch unklar

Kurz nach 11.30 Uhr hatte die Märkte die Nachricht erreicht, dass die Germanwings-Maschine in Südfrankreich mit 150 Menschen an Bord abgestürzt ist. Das Flugzeug war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Nach Angaben der französischen Regierung gibt es keine Überlebenden der Flugzeugkatastrophe.

Der Flugzeughersteller Airbus will nach dem Absturz seiner A320 so schnell wie möglich die Situation analysieren. "Wir sind informiert worden und tun alles, um die Situation zu analysieren", sagte eine Airbus-Sprecherin in Hamburg. "Sobald wir mehr Informationen haben, machen wir das bekannt." Der Airbus A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Von dem Mittelstrecken-Jet sind weltweit fast 3700 Maschinen im Einsatz.

Im Sog der Lufthansa-Kursverluste gerieten auch andere europäische Luftfahrtwerte unter Verkaufsdruck. Air France, Ryanair und EasyJet büßten zwischen 0,4 und 0,7 Prozent ein. Die Papiere der British Airways-Mutter IAG grenzten ihre Gewinne ein. Der Flugzeugbauer Airbus rutschte mit einem Kursminus von zwei Prozent ans Ende des Pariser Auswahlindex CAC40.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa/DJ

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