Wirtschaft

Expansion belastet Grammer-Gewinn Aktie von Oberpfälzer Zulieferer bricht ein

Grammer zählt in seiner Automotive-Sparte vor allem große Oberklasse-Autobauer zu seinen Kunden.

Grammer zählt in seiner Automotive-Sparte vor allem große Oberklasse-Autobauer zu seinen Kunden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem weiteren Rekord-Umsatz trumpft der Automobilzulieferer Grammer aus Amberg auf. Dennoch stürzen die Titel nach der Bekanntmachung vorläufiger Geschäftszahlen an das SDax-Ende. Als Grund sehen Händler die Perspektive beim Gewinn.

Im Kleinwerte-Index SDax kamen zu Beginn der Handelswoche die Aktien des Amberger Autozulieferers Grammer unter die Räder: Nach Vorlage vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 büßten die Titel fast sechs Prozent ein. Dabei hatte der Zulieferer den Konzernumsatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf rund 1,36 Milliarden Euro steigern können - es war der vierte Umsatzrekord in Folge.

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Laut Börsianern ist es allerdings der wenig zufriedenstellende Ausblick des Unternehmens auf die künftige Geschäftsentwicklung, der die Anleger vergraulte: Das Unternehmen rechnet für 2015 zwar mit steigenden Umsätzen, sieht aber die Gewinnentwicklung gefährdet. Der Markt habe bisher aber mit einem deutlichen Gewinnanstieg gerechnet, erklärt ein Händler die Kursverluste.

Denn für 2015 geht Grammer davon aus, dass der Ausbau der weltweiten Kapazitäten auf dem Ergebnis des Automotive-Geschäfts - der Produktion von Kopfstützen, Armlehnen und Mittelkonsolen für Pkw - lasten wird. So wird in Tschechien die Produktion in zwei neue Werke verlagert, in Nord- und Südamerika und in China läuft die Fertigung an neuen Standorten an. Abgeschlossen wird der Umbau, der 2014 allein zehn Millionen Euro kostete, erst im Laufe dieses Jahres. Das Sitze-Segment habe zudem weiter mit Schwankungen und Schwächen in seinen Kernmärkten zu kämpfen.

Was dies für den künftigen Gewinn des gesamten Unternehmens bedeutet, blieb zunächst offen. Eine Prognose will Grammer einem Sprecher zufolge möglicherweise bei der Bilanzpressekonferenz am 30. März abgeben. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen mit einem Plus.

Produktionsausbau belastete bereits 2014

Im vergangenen Jahr schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) laut vorläufigen Zahlen um eine Million auf rund 57 Millionen Euro, wie Grammer mitteilte. Bereits hier seien die hohen Kosten für den Aus- und Umbau der weltweiten Produktion die Ursache gewesen.

Zum anderen wurde Grammer vom Rückgang in wichtigen Kernmärkten ausgebremst: In Brasilien schwächelte das Nutzfahrzeuggeschäft, zudem brach weltweit die Nachfrage nach Landmaschinen ein. Die Sparte Seating Systems, die Sitze für Stapler, Lkw, Land- und Baumaschinen, Busse und Bahnen herstellt, kam deshalb beim Umsatz kaum vom Fleck.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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