Wirtschaft

Jets der C-Serie aus Kanada Airbus lässt Bombardier abblitzen

Schicke Maschine, reichlich Verspätung: Eine CS300 im Hangar bei Bombardier.

Schicke Maschine, reichlich Verspätung: Eine CS300 im Hangar bei Bombardier.

(Foto: REUTERS)

Die transatlantische Partnerschaft im Flugzeugbau schafft es nicht aus der Halle: Die Europäer erteilen den kanadischen Jet-Entwicklern bei Bombardier eine klare Absage. Bombardier muss die C-Serie alleine bauen - oder das Vorhaben einstampfen.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus steigt offenbar nicht bei der C-Serie des kanadischen Konkurrenten Bombardier ein. Die Geschäftsmöglichkeiten mit Bombardier seien ausgelotet, teilte Airbus am Morgen mit. Die Gespräche würden aber nicht weiter fortgesetzt.

Aus Kreisen hatte es zuvor geheißen, dass der Zug- und Flugzeug-Hersteller aus Montreal einen Mehrheitsanteil am C-Series-Programm an Airbus verkaufen wollte. Offiziell teilte Bombardier dazu lediglich mit, dass Konzernvertreter mit Airbus gesprochen hätten.

Die Kanadier stecken in Schwierigkeiten: Bombardier braucht nach Ansicht von Branchenkennern dringend mehr Liquidität, um das kostenintensive Geschäft mit der Entwicklung und der Produktion von Verkehrsflugzeugen anzukurbeln und in einen profitablen Bereich zu bringen.

Wie gemacht für Europa

Im Flugzeugbau kämpft Bombardier seit längerem mit Verzögerungen bei der wichtigen C-Serie und deutlich höheren Kosten. Die Nachfrage potenzieller Kunden hält sich zudem dem Vernehmen nach in Grenzen. Der kanadische Konzern will mit der C-Serie den Platzhirschen Airbus und Boeing im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit Flugzeugen ab 100 Sitzplätzen Konkurrenz machen.

Bei den Jets der offiziell "CSeries" genannten Baureihe handelt es sich um zweistrahlige Verkehrsmaschinen für die Kurz- und Mittelstrecke. Je nach Sitzplatzauslegung und Modellvariante sollen die Flieger aus Kanada 100 bis 160 Passagieren an Bord Platz bieten. Der Erstflug einer CS100 fand im Herbst 2013 statt. Der erste Prototyp der geräumigeren CS300 hob im Frühjahr 2015 ab. Bombardier arbeitet seit den später 1990er Jahren an dem Projekt. Die Auslieferung an den Vorzeigekunden, die Lufthansa-Tochter Swiss, ist für 2016 geplant.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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