Wirtschaft

Mehr als 3000 A320neo Airbus feiert in Farnborough

Farnborough bietet gute Aussichten für Airbus: Blick ins Cockpit einer A350.

Farnborough bietet gute Aussichten für Airbus: Blick ins Cockpit einer A350.

(Foto: AP)

Der Messeauftritt mit eigens eingeflogenen Jets und spektakulären Showvorführungen scheint sich zu lohnen: Am zweiten Tag in Farnborough kann sich der europäische Luftfahrtkonzern Airbus weitere milliardenschwere Aufträge sichern.

Das Konzept "Neo" scheint am Markt zu funktionieren: Der Flugzeugbauer Airbus kann sich im Ringen um Aufträge am zweiten Messetag in Farnborough von seinem US-Rivalen Boeing absetzen.

Vor allem die spritsparenden Neuauflagen der Mittel- und Langstreckenflieger A320 und A330 mit dem Beinamen "Neo" bescherten dem europäischen Hersteller Bestellungen und Vorverträge für insgesamt 193 Maschinen. Laut Listenpreis umfasst das Ordervolumen rund  25 Milliarden Dollar oder umgerechnet rund 18,4 Milliarden Euro.

Wie bereits am Vortag griffen, erneut Flugzeugfinanzierer zu. Mehrere dieser hoch spezialisierten Investoren entschieden sich für die erst am Montag vorgestellte A330neo mit sparsameren Triebwerken. Nebenbei kann Airbus einen weiteren Meilenstein bei der Vermarktung eines Erfolgsmodells feiern: Mit den neuen Orderaufträgen aus Farnborough knackt der Mittelstreckenjet A320neo gut dreieinhalb Jahre nach seiner Vorstellung die Marke von 3000 Bestellungen.

Boeing hinkt hinterher

Für den wichtigsten Wettbewerber des europäischen Herstellers läuft es auf der Luftfahrtmesse in Farnborough dagegen nicht ganz so gut. Der US-Konzern Boeing konnte bisher lediglich Aufträge und Vorverträge für 32 Jets im Wert von 5,8 Milliarden Dollar bekanntgeben.

Bereits am ersten Messetag hatte Airbus den Konkurrenten mit 155 Jet-Bestellungen zum Listenpreis von insgesamt rund 21 Milliarden Dollar weit hinter sich gelassen. Boeing kam am Montag auf 51 Jets für 6 Milliarden Dollar.

Branchenkenner warnen vor voreiligen Schlüssen: Ihre Messebilanz ziehen die Unternehmen erst am Donnerstag. Und: Die Listenpreise gelten nur als Orientierung. Üblich sind Rabatte im zweistelligen Prozentbereich.

Airbus-Kurs im Minus

An der Börse gab der Kurs der Airbus-Aktie unterdessen leicht nach. Händler verwiesen auf eine Analysteneinstufung der Deutschen Bank, die das Kursziel für Airbus von 64 auf 63 Euro leicht zurücknahm. Die Empfehlung an Anleger bleibt jedoch unverändert auf "Buy". Die Markteinführung des Airbus A330neo sei auf lange Sicht ein positiver Schritt, schrieb Analyst Benjamin Fidler in einer aktuellen Studie zu den Perspektiven der Airbus-Aktie.

Fidler sieht ein gutes Nachfragepotenzial, insbesondere von asiatischen Kunden. Gleichwohl verwies er auf überraschend hohe Kosten für Forschung und Entwicklung, weshalb er seine Schätzungen für diese Kosten in den Jahren 2015 bis 2017 anhob. Entsprechend senkte der Analyst seine Prognosen für den bereinigten Gewinn je Aktie für diesen Zeitraum. Am Nachmittag notiert die Airbus-Aktie 0,4 Prozent schwächer bei 46,75 Euro.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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