Wirtschaft

Weltweiter Flugzeugmarkt Airbus erwartet Billionenumsätze

Derzeit haben Airlines weltweit rund 18.500 Flugzeuge in Betrieb. In 20 Jahren werden es mehr als doppelt soviel sein. Davon geht Airbus aus. Die neue Markteinschätzung des Konzerns fällt entsprechend optimistisch aus.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus sieht den Markt für Zivilflugzeuge in den nächsten 20 Jahren auf ein Gesamtvolumen von 4,6 Billionen US-Dollar anschwellen. Alle Flugzeugbauer zusammen würden in dieser Zeit 31.400 größere Passagier- und Frachtmaschinen ausliefern, glaubt der Boeing-Konkurrent. Damit gab Airbus einen Ausblick, der 2000 Flugzeuge optimistischer ist als der des Vorjahres.

Fluggesellschaften werden den Airbus-Schätzungen zufolge im Jahr 2033 rund 37.500 Jets in Betrieb haben. Derzeit sind es nur 18.500 Flugzeuge. Die Prognose bezieht sich dabei auf Maschinen mit einer Kapazität von mindestens 100 Passagieren. Den Passagierverkehr sieht Airbus jährlich um 4,7 Prozent zunehmen.

Weiter robuste Nachfrage

Der europäische Flugzeugbauer ist mit seinen Schätzungen zwar optimistisch, wird dabei aber noch vom amerikanischen Wettbewerber übertrumpft. Boeing hatte im Sommer die Prognose gestellt, dass sogar 36.770 Jets im Wert von 5,2 Billionen US-Dollar in den kommenden zwanzig Jahren ausgeliefert werden.

Branchenexperten hatten sich zuletzt besorgt gezeigt, dass die in den USA bald steigenden Zinsen auch die Nachfrage nach den teuren Maschinen drücken könnten. Airbus-Vertriebschef John Leahy sagte aber, er glaube an eine weiterhin robuste Nachfrage.

Auch wenn Airbus und Boeing beide insgesamt recht optimistisch sind, was die künftige Nachfrage angeht, sehen sie das Marktpotenzial doch in unterschiedlichen Segmenten. So glaubt Airbus etwa an die Superjumbos, wie den A380 aus dem eigenen Haus. Die Europäer glauben hier an einen kumulierten Absatz von 1500 Maschinen, während Boeing in dem Segment weniger als die Hälfte davon erwartet.

Asien gibt den Takt vor

Ein größeres Segment sind die Langstreckenflugzeuge mit zwei Gängen. Hier konkurriert die Boeing 787 Dreamliner gegen die Airbus A350. Airbus liefert die erste Maschine dieses Typs demnächst aus, braucht aber noch den Segen der Sicherheitsbehörden dafür. Die Maschine geht dann an den Erstkunden Qatar Airways. Airbus erwartet insgesamt die Auslieferung von 9300 solcher Maschinen in den nächsten zwei Dekaden. Diese Flugzeuge kommen auf einen Wert von 2,5 Billionen Dollar.

Fast die Hälfte dieser Flugzeuge dürfte an Airlines aus Asien gehen, rund 16 Prozent an die Carrier etwa am Persischen Golf. Europäische Gesellschaften dürften 15 Prozent der Produktion abnehmen.

Leahy sagte, die Nachfrage übersteige beim A350 und A330 das Angebot. Deshalb prüfe der Flugzeugbauer die Erhöhung der Produktion. Darüber werde kommendes Jahr entschieden.

Den Löwenanteil der Flugzeuge stellen mit 70 Prozent die Kurz- und Mittelstreckenflieger mit Standardrumpf, etwa die Airbus A320 und die Boeing 737. Airbus schätzt die Produktion dieser Maschinen in den kommenden zwanzig Jahren auf 22.000 Stück. Boeing glaubt hier sogar an 25.680 Einheiten. Insbesondere China und Indien dürften diese Maschinen nachfragen, mehr als ein Drittel könnte in diese beiden Länder gehen. Europa wird gut ein Fünftel abnehmen.

Weitere Produktionsausweitung steht bevor

Airbus hat auf die hohe Nachfrage bereits reagiert und erhöht die Produktion der Maschinen aus der A320-Familie bis 2016 auf 46 Flugzeuge monatlich. Boeing will bis 2017 pro Monat 47 Maschinen des Typs 737 bauen. Beide denken darüber nach, die Produktion weiter aufzustocken. Airbus kann sich laut Leahy die monatliche Produktion von 50 oder mehr Fliegern mit Standardrumpf vorstellen. Es sei aber noch zu früh, um eine endgültige Entscheidung hierüber zu treffen.

Brutto werde Airbus im laufenden Jahr wohl mehr als 1300 Bestellungen erhalten, sagte Leahy.

Quelle: ntv.de, Robert Wall, DJ

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