Wirtschaft

Nonstop von Singapur in die USA Airbus baut das Langstrecken-Wunder

Ein A350 in den Farben von Singapore Airlines. Mit jetzt 67 Festbestellungen ist die Airline einer der wichtigsten Kunden für den Flieger.

Ein A350 in den Farben von Singapore Airlines. Mit jetzt 67 Festbestellungen ist die Airline einer der wichtigsten Kunden für den Flieger.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die neue Flugzeug-Generation rund um Airbus A350 und Boeing 787 macht es möglich, besonders lange Strecken effizient zu bedienen. Die Singapore Airlines will nun eine Rekordstrecke wieder aufleben lassen. Das freut Airbus.

Singapore Airlines hat sich zum Kauf einer neuen A350-Version von Airbus entschlossen und damit den Weg für das Programm endgültig freigemacht, wie der Flugzeugbauer mitteilte. Die Flugzeuge, die ab 2018 zur Flotte stoßen, sollen der Airline wieder Nonstop-Verbindungen von Südostasien bis an die US-Ostküste ermöglichen. Die Maschinen sind Teil eines Auftrages über 67 A350, von denen die ersten in der regulären Version ab dem nächsten Jahr geliefert werden.

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Airbus 42,00

Für die 15.300 Kilometer von Südostasien an die amerikanische Ostküste braucht ein Passagierjet circa 19 Stunden. Zum Vergleich: Die Lufthansa plant für ihre Flüge von Frankfurt nach New York neun Stunden ein. Der Markt für die Ultra-Langstrecken ist daher überschaubar, die meisten Fluggesellschaften brauchen sie schlicht nicht. Eine solche Verbindung und das passende Flugzeug im Angebot zu haben, ist für die Airlines respektive den Hersteller auch eine Frage des Prestiges. Airbus folgte hier wohl dem Kundenwunsch. 

Bis 2013 galt die Singapore-Airlines-Verbindung von ihrem Heimatflughafen Changi nach Newark/New York als Inbegriff der Ultra-Langstrecke. Damals flog man mit spritfressenden, vierstrahligen A340-500, in die Zusatztanks eingebaut wurden, wodurch nur 100 Passagiere in einer reinen Business-Bestuhlung mitgenommen werden konnten.

Noch hält Qantas den Rekord

Ein Konzept, das sich als wenig wirtschaftlich erwies, so dass die Verbindung eingestellt wurde. Sehr zum Unmut der Kunden, zu denen viele Geschäftsreisende gehören. "Unsere Kunden fragten stetig eine Wiederaufnahme der Nonstop-Flüge in die USA an", sagte Singapore-Airlines-Vorstandschef Goh Choon Phong. "Wir sind sehr erfreut darüber, dass Airbus uns das richtige Flugzeug anbieten konnte, mit dem sich diese Flüge wieder wirtschaftlich durchführen lassen."

Derzeit hat die australische Qantas die Langstrecken-Krone inne. Die mit A380 geflogene Strecke von Sydney ins texanische Dallas ist 13.800 Kilometer lang. Ab dem kommenden Februar bedient die arabische Emirates eine geringfügig längere Strecke: Von Dubai nach Panama soll eine Boeing 777 in Langstreckenausführung 17,5 Stunden brauchen.

Die neue A350 soll noch einmal effizienter als die ebenfalls zweistrahlige 777 sein und Singapore Airlines mit einigem Abstand wieder auf den Thron hieven. Der längste planmäßige Flug aus Deutschland ist derzeit die Lufthansa-Verbindung von Frankfurt nach Buenos Aires. In 14 Stunden geht es über 11.500 Kilometer nach Argentinien.

Keine strukturellen Umbauten

Die A350-900ULR verfügt laut Airbus zwar über gleich großen Tanks wie die normale A350-900, aber dank eines neuen Kraftstoffsystems steigt die Treibstoffkapazität von 141.000 auf 165.000 Liter. Die maximale Startmasse beträgt 280 Tonnen, 12 Tonnen mehr als bisher. Da keine zusätzlichen Tanks zum Einsatz kommen, kann die A350-900ULR laut Airbus leicht wieder auf den normalen Standard gebracht werden. Der Antrieb, zwei Rolls-Royce Trent XWB, bleibt unverändert.

Um weiter Gewicht für den langen Flug zu sparen, soll in die Flugzeuge auch eine neue, besonders leichte Kabine eingebaut werden. Ob zu dieser auch wieder ein Leichenstaufach für im Flug Verstorbene gehört, wie im A340, den die Airline bis 2013 auf der Strecke einsetzte, ist unklar.

Quelle: ntv.de

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