Wirtschaft

"Ekelhafte" Gerüchte Airbus-Vize Bregier stützt Enders

Führen Airbus: Thomas Enders und Fabrice Bregier.

Führen Airbus: Thomas Enders und Fabrice Bregier.

(Foto: picture alliance / dpa)

Airbus-Manager Bregier weist Berichte über eine Intrige gegen Konzernchef Enders zurück. Er sei ihm gegenüber immer loyal gewesen, sagt der Franzose und empfiehlt "die Nerven zu behalten".

Airbus-Manager Fabrice Bregier hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach er den Posten von Konzernchef Tom Enders haben will. "Tom weiß das: Ich finde diese Gerüchte einfach nur ekelhaft", sagte der Franzose der "Süddeutschen Zeitung". Er sei in seiner gesamten Airbus-Karriere Enders gegenüber sehr loyal gewesen und habe in den vergangenen zehn Jahren akzeptiert, seine Nummer zwei zu sein.

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Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass Bregier auf Enders' Posten schiele. "Wir sollten alle mal die Nerven behalten. Und einige Leute sollten nicht mit der französisch-deutschen Zusammenarbeit spielen, die so fundamental für den Erfolg von Airbus ist", so Bregier.

Der europäische Flugzeugbauer sieht sich mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Die britische Anti-Korruptionsbehörde geht seit vergangenem Jahr dem Verdacht auf Betrug, Bestechung und Korruption bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus nach. Die Vorwürfe betreffen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Beratern einer "dritten Partei". Auch die französische Finanz-Staatsanwaltschaft führt dazu eine Untersuchung. Ermittler untersuchen zudem schon seit längerem die Umstände des Verkaufs von Eurofighter-Kampfjets an Österreich.

"Sehr gut entwickelt"

Enders hatte Mitte der Woche Berichten widersprochen, er habe das Vertrauen der Aktionäre verloren. Wenn er sich den Aktienkurs anschaue, könne er keinen Beleg dafür erkennen. Der deutsche Staat ist im Aufsichtsrat von Airbus nicht mehr mit eigenen Vertretern präsent, hat aber zwei Mitglieder seines Vertrauens benannt. Deutschland und Frankreich halten je 11,1 Prozent an Airbus, der spanische Staat 4,2 Prozent. Die drei Länder kommen somit zusammen auf 26,4 Prozent und haben damit in wichtigen Fragen eine Sperrminorität.

Zur Debatte um die Zukunft von Airbus-Chef Enders hatte Regierungssprecher Steffen Seibert gesagt: "Er ist bestellt bis ins Jahr 2019. Wir und die anderen Partner sehen derzeit keinen Anlass, über die Zeit nach Ablauf seines Vertrages nachzudenken oder Gespräche zu führen" Seibert war gefragt worden, ob Enders noch das Vertrauen der Bundesregierung als Aktionär des Airbus-Konzerns habe.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hatte sich in einem Interview mit dem "Handelsblatt" zu dieser Frage ähnlich geäußert. "Unter der Leitung von Tom Enders hat Airbus sich sehr gut entwickelt und kommerzielle Erfolge erreicht", sagte er und ergänzte, Enders habe "das Vertrauen des Verwaltungsrates", um die Lage zu bewältigen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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