Wirtschaft

Gewinnsprung im dritten Quartal Airbus-Rivale Boeing übertrifft Erwartungen

Besonders spritsparende Maschinen wie Boeings Dreamliner sind bei den Airlines derzeit gefragt.

Besonders spritsparende Maschinen wie Boeings Dreamliner sind bei den Airlines derzeit gefragt.

(Foto: dpa)

Der Appetit der Airlines auf neue und vor allem spritsparende Passagiermaschinen ist groß: Davon profitiert Boeing derzeit stärker als gedacht und macht im dritten Quartal ein dickes Gewinn-Plus. Und die Auftragsbücher des US-Flugzeugbauers sind prall gefüllt.

Die ungebremste Nachfrage nach Passagiermaschinen hat dem Flugzeughersteller Boeing einen Gewinnschub gegeben. Der Airbus-Konkurrent übertraf die Erwartungen im dritten Quartal klar und hob seine Gewinnprognose für 2014 an. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel zunächst kräftig zu, gab ihre Gewinne aber später größtenteils wieder ab.

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Insgesamt kletterte der Gewinn von Boeing im dritten Quartal auf Jahressicht um 17 Prozent auf 1,36 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte verdiente Boeing je Aktie 2,14 Dollar, deutlich mehr als von Analysten erwartet. Auch beim Umsatz schnitt Boeing mit einem Plus von sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar besser ab.

Für das laufende Jahr wird der Konzern optimistischer. Er erwartet nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 8,10 bis 8,30 Dollar. Zuvor hatte er mit 7,90 bis 8,10 Dollar gerechnet. Beim Umsatz sind weiterhin 87,5 Milliarden bis 90,5 Milliarden Dollar geplant.

Orderbestand im Wert von 430 Milliarden US-Dollar

Boeing arbeitet sich derzeit durch einen nie dagewesenen Orderbestand von mehr als 5500 Maschinen. Der Gesamtwert beträgt etwa 430 Milliarden US-Dollar. Im abgelaufenen Quartal hat Boeing 186 Flugzeuge an die Kunden ausgeliefert, nach 170 im Vorjahr.

Die Nachfrage nach Passagierflugzeugen hat in den vergangenen Jahren dank der hohen Finanzkraft vieler global tätigen Airlines kräftig zugelegt. Wegen der hohen Kerosinpreise sind vor allem treibstoffeffiziente Maschinen wie der Dreamliner gefragt. Insbesondere die Kunden in China platzieren derzeit große Bestellungen. China wird die USA bis 2030 voraussichtlich als größter Absatzmarkt für Flugzeuge überholt haben.

2020 will Boeing einen weiteren spritsparenden Großraum-Jet auf den Markt bringen, den 777X. Das ist allerdings nicht ohne Risiko, denn Kunden könnten sich mit Bestellungen für das aktuelle 777-Modell zurückhalten, um auf die neue Version zu warten. Von der 777 baut Boeing derzeit 100 Stück pro Jahr. Sie gilt als Rückgrat für die Profitabilität des Zivilflugzeuggeschäfts des Konzerns.

Mehr Gewinn aber weniger Umsatz mit Rüstungsgütern

Während die Zivilflugsparte boomt, befindet sich der Rüstungsbereich mitten in der Restrukturierung, denn die Konkurrenz ist stark und die Militärbudgets in vielen Ländern sinken.
Die Sparte Rüstung, Raumfahrt und Sicherheit des Konzerns steigerte trotz aller Probleme den operativen Gewinn deutlich um 27 Prozent auf 856 Millionen Dollar. Der Umsatz sank dagegen um 1,7 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Im September kündigte Boeing an, die Rüstungsaktivitäten zu konsolidieren, um die Kosten weiter zu senken.

Das Pentagon knausert zwar mit Aufträgen. Erst jüngst hat Boeing aber einen vielbeachteten NASA-Auftrag im Volumen von bis zu 4,2 Milliarden Dollar gewonnen. Es geht dabei um den Bau von "Weltraumtaxis", um Astronauten in die Erdumlaufbahn zu befördern.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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