Wirtschaft

Fluggesellschaft im Umbruch Air Berlin schreibt Rekordminus

Die hohen Restrukturierungsaufwendungen belasten das Ergebnis von Air Berlin.

Die hohen Restrukturierungsaufwendungen belasten das Ergebnis von Air Berlin.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin steckt weiter tief in den roten Zahlen. Inmitten des Umbruchs verbucht sie den größten Verlust der Firmengeschichte. Die neue Führung rechnet jedoch mit einer spürbaren Verbesserung - und will 2016 wieder profitabel sein.

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin hat 2014 den größten Verlust in der Geschichte des Unternehmens gemacht. Demnach wird das Nettoergebnis für das vergangene Jahr zwischen minus 361,7 Millionen und minus 386,7 Millionen Euro liegen. 2013 hatte das Defizit minus 315,5 Millionen Euro betragen. Das geht aus der vorläufigen Jahresbilanz hervor.

Die Höhe der Aufwendungen für den Umbau des Unternehmens sei "derzeit noch nicht abschließend ermittelt", hieß es zur Begründung für die genannte Spanne. Der endgültige Konzern- und Jahresabschluss werde im April veröffentlicht. Ursprünglich war dafür Ende März vorgesehen.

Nach den vorläufigen Berechnungen lag der Umsatz des Konzerns 2014 fast unverändert zum Vorjahr bei 4,16 Milliarden Euro (2013: 4,15 Milliarden). Der operative Verlust (Ebit) habe sich 2014 auf 278,8 Millionen bis 303,8 Millionen Euro ausgeweitet, von 231,9 Millionen im Geschäftsjahr 2013, wie Air Berlin weiter mitteilte. Hier schlugen Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen von 85 bis 110 Millionen Euro zu Buche. Mit Air Berlin flogen im vergangenen Jahr 31,7 Millionen Passagiere, etwa ein halbes Prozent mehr als im Jahr zuvor.

"Negative Performancespirale durchbrechen"

Anfang März hatte Vorstandschef Stefan Pichler einen neuen Billigtarif und mehr Angebote für Geschäftsreisende angekündigt. In drei Phasen sollen Management und Vertrieb der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft umgebaut werden. Pichler will das Flugangebot stärker auf ertragreiche Strecken ausrichten und die Drehkreuze wie Düsseldorf und Berlin ausbauen.

Die Neuausrichtung soll Air Berlin 2015 zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung verhelfen. Dies soll die Grundlage für eine Rückkehr zur Profitabilität im kommenden Jahr schaffen. Erste Erfolge sollen bereits im ersten Quartal zu sehen sein.

Pichler, der seit Februar 2015 amtierende neue Vorstandschef, kommentierte die Neuausrichtung wie folgt: "Wir können es schaffen. Für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Aktionäre. Im ersten Quartal 2015 wird sich unsere bereinigte operative Performance um circa 25 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal verbessern." Air Berlin werde "die negative Performancespirale vergangener Jahre" 2015 durchbrechen. Den endgültigen Konzern- und Jahresabschluss 2014 will Air Berlin Ende April 2015 veröffentlichen.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/DJ

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