Wirtschaft

Ausblick als Hoffnungsschimmer Air Berlin bleibt unter Druck

Der harte Wettbewerb setzt Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin massiv zu. Der Umsatz sinkt im zweiten Quartal, das negative Kapital wird ausgeweitet. Dennoch wartet der Konzern mit einer positiven Prognose auf.

Belastet von einem schwierigen Wettbewerbsumfeld hat Air Berlin im zweiten Quartal einen Verlust verbucht. Das operative Minus summiert sich auf 15,9 Millionen Euro, teilte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft mit. Unterm Strich liegt der Verlust sogar bei 37,5 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Air Berlin noch einen kleinen Gewinn von 8,6 Millionen eingeflogen, operativ lag der Verlust damals bei knapp 7 Millionen Euro.

Auch die Umsätze entwickelten sich schlechter: Sie sanken um 7 Prozent auf 1,071 Milliarden Euro. Pessimistischer stimmt zudem die Entwicklung beim Eigenkapital, dass sich per Ende Juni mittlerweile auf minus 575 Millionen Euro beläuft. Ende 2014 lag das Eigenkapital bei minus 416 Millionen Euro.

Der Lufthansa-Rivale hatte bereits im Mai vor einem schwierigen zweiten Quartal gewarnt. Der Marktdruck sei insgesamt gestiegen und es gebe diverse Sonderaufwendungen, hieß es damals ohne Angabe von Details. Unter anderem nannte die Airline nun die Entwicklung des US-Dollar als Belastung.

Umbau startet im vierten Quartal

"Nach einem ersten guten Quartal war das zweite Quartal entsprechend der Marktentwicklung wie erwartet und angekündigt ein Übergangsquartal", erklärt Konzernchef Stefan Pichler. Der Ausblick für die zweite Jahreshälfte stimme die Airline positiv. Im vierten Quartal solle mit dem Umbau des Geschäftsmodells gestartet werden.

Wie Air Berlin macht auch Deutschlands Nummer eins das schwierigere Marktumfeld zu schaffen. Die Lufthansa hatte bei Vorlage der Geschäftszahlen jüngst gewarnt, dass der Preisdruck in der Branche bestehen bleiben werde.

Air Berlin steht seit einiger Zeit unter erheblichem Druck. Nachdem die Airline unter dem Gründer Joachim Hunold zügig gewachsen war und die Wettbewerber dba, LTU und auch Niki übernommen hatte, bereitet ihr die zunehmende Konkurrenz im Luftfahrtsektor enorme Schwierigkeiten. Gestützt wird Air Berlin von der arabischen Airline Etihad, die sich vor vier Jahren an Air Berlin beteiligt hat und knapp 30 Prozent der Anteile hält.

Angesichts der schwierigen Lage hat Konzernchef Pichler Anfang März, einen Monat nach Amtsantritt, einen neuen Restrukturierungsplan angekündigt. Zuvor hatte bereits Pichlers Vorgänger Wolfgang Prock-Schauer und vor ihm Hartmut Mehdorn Air Berlin umgebaut.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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