Wirtschaft

Raus aus den roten Zahlen Air Berlin plant Piloten-Entlassungen

Stefan Pichler will Air Berlin wieder in die Gewinnzone bringen. Sein Plan: Flotte verkleinern und Piloten entlassen.

Stefan Pichler will Air Berlin wieder in die Gewinnzone bringen. Sein Plan: Flotte verkleinern und Piloten entlassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Air Berlin-Chef Stefan Pichler muss sparen und überprüft seine Personalstruktur. Einem Medienbericht zufolge könnte er den Rotstift bei den Piloten ansetzen. 200 Stellen stehen auf der Kippe.

Die Fluggesellschaft Air Berlin will sich laut einem Pressebericht voraussichtlich von 200 Piloten trennen. Es gebe wegen der seit vergangenem Sommer geschrumpften Flotte einen Personalüberhang, berichtete das Magazin "Focus". Eine Konzernsprecherin lehnte einen Kommentar dazu ab und sagte nur, die künftige Ausrichtung des Flugnetzes werde derzeit noch überarbeitet.

Die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluglinie sondiert derzeit, wie sie die Kosten senken kann. Es soll geklärt werden, welche Teile des Unternehmens ausgegliedert oder mit einem Partner zusammengelegt werden können. Vorstandschef Stefan Pichler hatte vergangene Woche gesagt, dass Air Berlin die Flotte voraussichtlich weiter verkleinern wird. Damit bräuchte die Gesellschaft noch weniger Piloten. Air Berlin hatte Ende 2014 nach eigenen Angaben 1338 Piloten. "Ob wir die Anzahl der Flüge noch einmal in diesem Jahr reduzieren werden, entscheiden wir erst in Kürze", sagte der seit Februar amtierende Konzernchef Stefan Pichler dem "Focus".

Etihad hält Air Berlin über Wasser

Air Berlin fliegt im laufenden Geschäft seit Jahren Verluste ein. Seit 2011 summierte sich das Minus auf mehr als eine Milliarde Euro. Seit dem Abgang des Gründers Joachim Hunold ist Pichler bereits der dritte Chef, der die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft in die Gewinnzone bringen soll. Derzeit ist Air Berlin mit 140 Maschinen unterwegs, sieben weniger als vor einem Jahr.

Als Vorbild bezeichnete Pichler zuletzt den spanischen Billigflieger Vueling: Die Schwestergesellschaft von British Airways und Iberia fliegt mit jeder ihrer Maschinen jährlich im Schnitt rund eine Million Euro Gewinn ein - Air Berlin hingegen zuletzt jeweils rund zwei Millionen Verlust. Die schnell wachsende Fluglinie Etihad aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi hält seit 2011 knapp 30 Prozent der Air-Berlin-Aktien und bewahrte das Unternehmen wiederholt mit Geldspritzen vor dem Aus. Für nächstes Jahr peilt Air Berlin operativ schwarze Zahlen an.

Quelle: ntv.de, jge/dpa/rts

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