Wirtschaft

Etihad deutet Durchbruch an Air Berlin hofft auf Einigung

"Die nächste Stufe unserer Partnerschaft": Etihad-Chef James Hogan (M., Archivbild).

"Die nächste Stufe unserer Partnerschaft": Etihad-Chef James Hogan (M., Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die Fluggesellschaft Etihad steht eigenen Angaben zufolge kurz vor größeren Entscheidungen bei Air Berlin. "Alle unsere Vorstellungen wurden erfüllt", erklärt Etihad-Chef Hogan. Damit steht der mehrfach verschobenen Bilanzvorlage nichts mehr im Wege.

Der Air-Berlin-Investor Etihad will die Kooperation mit der hoch verschuldeten Fluggesellschaft Air Berlin weiter ausbauen. "Alle unsere Vorstellungen wurden erfüllt, und wir sind in der Endphase der Verhandlungen für die nächste Stufe unserer Partnerschaft", sagte Etihad-Chef James Hogan auf einer Branchenkonferenz in Abu Dhabi. Nähere Angaben zu den konkreten Konditionen dieser "Partnerschaft" machte Hogan dabei nicht.

Air Berlin ist die zweitgrößte Fluggesellschaft Deutschlands nach der Lufthansa. Aus dem Umfeld der Airline verlautete zuletzt, dass der finanziell großzügig ausgestattete Investor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erwäge, seinen Anteil an Air Berlin von aktuell fast 30 Prozent auf knapp 50 Prozent aufzustocken. In diesem Zusammenhang laufen bereits Prüfungen auf EU-Ebene: Brüssel sieht einen möglichen Einstieg auswärtiger Investoren bei europäischen Fluglinien generell kritisch.

"Die Kommission hat die Staaten, wo diese Airlines zugelassen sind, um Auskunft gebeten, ob diese Investments den EU-Regeln zur Eigentümerschaft und Kontrolle europäischer Fluglinien entsprechen", hatte es am Wochenende geheißen. Sollte die EU-Kommission zu dem Schluss kommen, dass dies gegen EU-Recht verstößt, kann die Kommission die nationalen Behörden auffordern, den Anbietern die Lizenz zu entziehen. Eine EU-Lizenz erlaubt dem Anbieter den Zugang zum europäischen Markt.

Frisches Geld vom Golf?

Die Unterstützung käme gerade recht: Wegen der Suche nach frischem Geld und einer neuen Strategie hatte Air Berlin erst kürzlich die Veröffentlichung der Bilanz auf Ende April verschoben - und damit zeitweise erhebliche Verunsicherung unter Aktionären ausgelöst.

Air Berlin ist mit gut 800 Millionen Euro verschuldet. Die Eigenkapitalreserven sind längst völlig aufgezehrt. Etihad Airways mit Sitz in Abu Dhabi hat seit dem Einstieg 2011 bereits Geldspritzen von einer halben Milliarde Euro und Sachleistungen in die deutsche Fluggesellschaft eingebracht.

Im Heimatmarkt konkurriert Etihad unter anderem mit der ebenfalls sehr finanzstarken Fluggesellschaft Emirates. Beide Unternehmen genießen in den Vereinigten Arabischen Emiraten staatliche Unterstützung. Sie sind Teil der Bemühungen, die bislang noch rohstoffreichen Emirate am Golf über das Ende des Ölbooms hinaus zu einem zentralen Drehkreuz des internationalen Handels- und Reiseverkehrs zu machen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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