Wirtschaft

Trendwende im dritten Quartal Air Berlin fliegt in die schwarzen Zahlen

Lichtstreif am Horizont: Air Berlin kehrt im dritten Quartal in die Gewinnzone zurück.

Lichtstreif am Horizont: Air Berlin kehrt im dritten Quartal in die Gewinnzone zurück.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Air Berlin sieht es im ersten Halbjahr 2015 düster aus. Der Konzern macht hohe Verluste, trotz mehrerer herber Sparprogramme in den letzten Jahren. Zuletzt schreibt das Unternehmen wieder Gewinn. Ungemach droht aus der Politik.

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin hat es im dritten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Nach einem Verlust von 247,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr flog die zweitgrößte deutsche Airline zwischen Juli und September wieder einen Gewinn in Höhe von 56,2 Millionen Euro ein, wie aus dem aktuellen Zwischenbericht hervorgeht. Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 1,3 Milliarden Euro fast auf Vorjahresniveau.

Air Berlin befindet sich seit langem in der Krise und will sich für die Zukunft neu ausrichten. So will sich die Fluggesellschaft auf lukrative Strecken und Drehkreuze konzentrieren, ihre Kosten reduzieren und ihren Umsatz erhöhen - beispielsweise mit Hilfe einer verbesserten Preissteuerung und durch Zusatzerlöse wie einem größeren Angebot an XL-Sitzen auf der Langstrecke. Bis Ende 2018 solle so das Ergebnis um 310 Millionen Euro erzielt werden, erklärte das Unternehmen.

Die "strategische Neuausrichtung" habe der Verwaltungsrat der Airline bereits beschlossen, so Vorstandschef Stefan Pichler bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Vor allem der Ausbau der Langstreckenverbindungen rückt in den Fokus: So sollen von Mai 2016 an von Düsseldorf aus die US-Metropolen San Francisco, Boston und Dallas fünfmal pro Woche angeflogen werden. Air Berlin wolle seinen Verkehr noch weitaus stärker auf seine beiden Drehkreuze Düsseldorf und Berlin konzentrieren. Auch von Berlin aus solle es "sukzessive" mehr Langstreckenverbindungen geben.

Weniger Entlassungen als geplant

Im Zuge der Neuausrichtung werden voraussichtlich weniger Mitarbeiter entlassen als ursprünglich angenommen. Stellenstreichungen werde es vor allem "in administrativen Bereichen" geben. Angaben zur genauen Zahl der betroffenen Jobs und Standorte wollte das Unternehmen allerdings nicht machen. Ziel seien aber "sozialverträgliche und einvernehmliche Lösungen".

Sorgen bereitet der Airline derzeit vor allem die ungewisse Zukunft ihrer Gemeinschaftsflüge mit der arabischen Fluggesellschaft Etihad Airways. Pichler appellierte erneut an die Bundesregierung, sämtliche Codeshare-Flüge der beiden Airlines weiterhin zu genehmigen. Mitte Januar läuft eine Übergangserlaubnis aus. Sie lässt mehrere Gemeinschaftsflüge zu, obwohl sie nicht vom Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgedeckt sind.

Quelle: ntv.de, dka/dpa

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