Wirtschaft

Terrorgefahr und Konzernumbau Air Berlin begrenzt das Minus

Wohin geht die Reise? Air Berlin steckt weiter mitten im Umbau.

Wohin geht die Reise? Air Berlin steckt weiter mitten im Umbau.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands Nummer zwei am Himmel lebt weiter auf Pump. Im Sommer sorgten die unstete politische Lage im östlichen Mittelmeer sowie die Kosten für die Neuausrichtung für rote Zahlen. Und die Aussichten bleiben getrübt.

Deutschland zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin ist im dritten Quartal erneut in die roten Zahlen geflogen. Unter dem Strich stand am Ende des Dreimonatszeitraums ein Defizit von 45,6 Millionen Euro, wie das krisengeplagte Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte die Airline noch mehr als 56 Millionen Euro verdient. Im Vergleich zum Vorquartal bedeutet das Ergebnis aber immerhin eine Halbierung der Verluste. Das Unternehmen sprach von einem herausfordernden Marktumfeld mit "einer fortlaufende Nachfrageschwäche in der Touristik". Hinzu kamen Sonderausgaben im Zuge des umfangreichen Konzernumbaus.

Konzernchef Stefan Pichler rechnet auch für das vierte Quartal nicht mit einer Trendwende im operativen Geschäft. "Wir sind aber zuversichtlich, in absehbarer Zeit Fortschritte unserer angekündigten Restrukturierung bekanntgeben zu können, die wesentlich zur signifikanten Verbesserung unserer strategischen Positionierung und der finanziellen Situation beitragen werden."

Wie es weiter hieß, summierten sich Erlöse von Juni bis Ende September auf 1,23 Milliarden Euro und lagen um fünf Prozent damit unterhalb des Vorjahreswerts. Das operative Minus fiel mit 17,3 Millionen Euro ebenfalls geringer aus. Ohne Sonderausgaben hätte die Fluggesellschaft hier indes Geld verdient.

Zugleich häufte das Unternehmen weitere Schulden an. Seit Jahresbeginn stiegen die Verbindlichkeiten um weitere 200 Millionen Euro auf inzwischen 1,07 Milliarden Euro. Genaue Zahlen zum dritten Quartal will das Unternehmen kommende Woche mitteilen.

Die Airline litt nach eigenem Bekunden im Sommer vor allem unter der sinkenden Nachfrage nach Urlauben im östlichen Mittelmeerraum wegen der dort gestiegenen Terrorgefahr. Denn etliche Gesellschaften wichen unter anderem auf die Kanarischen Inseln aus. Auf diesem Kernmarkt von Air Berlin verfielen daraufhin die Preise.

Air Berlin schreibt seit Jahren Verluste. Nach den jüngsten Plänen soll sich die Stammflotte auf 75 Maschinen etwa halbieren. 40 Maschinen sollen samt Personal an den Lufthansa-Konzern vermietet werden. Die Ferienflieger-Flotte soll zusammen mit Tuifly auf gut 60 Maschinen kommen. Der Tui-Konzern hat nach heftigem Widerstand aus der Tuifly-Belegschaft eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zunächst verschoben.

Quelle: ntv.de, jwu

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