Wirtschaft

Flieger muss auf Island bleiben Air-Berlin-Maschine darf nicht starten

Air Berlin hat im August Insolvenz angemeldet.

Air Berlin hat im August Insolvenz angemeldet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Flieger von Air Berlin erhält angesichts der Pleite auf Island keine Starterlaubnis. Der Flughafenbetreiber will mit dieser Maßnahme ausstehende Gebühren eintreiben.

Ein Flugzeug der insolventen Air Berlin darf auf Island nicht mehr abheben. Die deutsche Airline habe Flughafengebühren nicht gezahlt, teilte Isavia mit, der Betreiber des internationalen Flughafens Keflavik. Der Rückflug nach Düsseldorf wurde gestrichen.

Laut Isavia waren die Gebühren bereits vor dem Insolvenzantrag von Air Berlin im August fällig. Die Entscheidung, das Flugzeug nicht abheben zu lassen, sei "die letzte Maßnahme, um die Bezahlung bereits erbrachter Dienstleistungen sicherzustellen".

Air Berlin teilte mit, den Flughafen aufgefordert zu haben, "sein rechtswidriges Handeln" umgehend zu beenden. "Es ist nicht akzeptabel und geht zulasten der Passagiere." Sämtliche seit der Insolvenzanmeldung am 15. August 2017 anfallenden Rechnungen seien pünktlich bezahlt worden. "Wir haben dem Flughafen Keflavik mehrfach mitgeteilt, dass er eventuell bestehende Forderungen von vor dem 15. August 2017 aufgrund des geltenden Insolvenzrechts zur Insolvenztabelle anmelden muss."

Ein Konzernsprecher ergänzte, die rund 70 Passagiere für den nach Düsseldorf gebuchten Flug seien kurze Zeit später in einer anderen Maschine nach Berlin geflogen. Von der Hauptstadt aus seien die Fluggäste dann per Flieger weiter nach Düsseldorf gelangt.

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hatte am 15. August Insolvenz angemeldet. Die Lufthansa übernimmt mehr als die Hälfte der Flotte und will damit ihre Marktführerschaft in Deutschland ausbauen. Der britische Billigflieger Easyjet erwägt, bis zu 25 weitere Flugzeuge zu übernehmen. Die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.

Am 28. Oktober muss Air Berlin zum Schutz der Gläubiger die Flüge unter eigener Flugnummer einstellen. Die Maschinen werden dann noch als Dienstleister für die Käufer agieren, bis die EU-Wettbewerbshüter den Verkauf geprüft haben. Zu den Gläubigern, die vorrangig bedient werden müssen, gehört die Bundesregierung mit ihrer Kreditlinie von 150 Millionen Euro.

Air Berlin war vor rund 40 Jahren gegründet worden. Dem Unternehmen wurde ein zu rasanter Expansionskurs zum Verhängnis. Zuletzt hielten nur noch Finanzspritzen vom Großaktionär Etihad die Flieger in der Luft.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts

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