Wirtschaft

"Gespräche Tag und Nacht" Air-Berlin-Chef erwartet baldige Ergebnisse

Die Marke Air Berlin wird wohl verschwinden.

Die Marke Air Berlin wird wohl verschwinden.

(Foto: imago/Rene Traut)

Die Gespräche zur Air-Berlin-Aufteilung laufen auf Hochtouren. Laut Konzernchef Winkelmann wird mit drei Interessenten gesprochen. Ein Unternehmer muss sich dagegen den Vorwurf eines "PR-Gags" gefallen lassen.

Die Verhandlungen über die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin laufen nach Angaben ihres Chefs Thomas Winkelmann "auf Hochtouren". Die Gespräche liefen derzeit "Tag und Nacht", sagte Winkelmann dem "Handelsblatt". Er sei "zuversichtlich, dass wir schon bald erste positive Nachrichten melden können". Am Mittwoch trifft sich der vorläufige Gläubigerausschuss zu seiner konstituierenden Sitzung.

Derzeit verhandele Air Berlin mit Lufthansa und "mindestens noch zwei weiteren Interessenten", sagte Winkelmann, ohne Namen zu nennen. Medienberichten zufolge sind neben dem britischen Billigflieger Easyjet auch der Touristikkonzern Tui und die Thomas-Cook-Tochter Condor an Teilen von Air Berlin interessiert. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte am vergangenen Dienstag Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.

Ein Angebot des Nürnberger Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl liege bislang nicht vor, sagte Winkelmann dem "Handelsblatt". "Bislang muss ich das deshalb leider für einen PR-Gag halten, eine Trittbrettfahrerei in einer für viele Mitarbeiter sehr schwierigen Situation", kritisierte er.

Da die Zeit auch mit Blick auf die mehr als 8000 Mitarbeiter dränge, beschäftige sich Air Berlin "vorrangig mit den Angeboten, die uns vorliegen und die seriös sind". Die Gewerkschaften würden "regelmäßig über alle wichtigen Schritte" informiert. Er sei "optimistisch, dass wir für einen großen Teil der Beschäftigten eine Zukunft finden werden". Es gehe ihm um "faire Lösungen" für die Arbeitnehmer bei Air Berlin.

Wöhrl will keine Teillösung

Wöhrl wies in der "Welt" den Vorwurf zurück, er sei ein Trittbrettfahrer und wolle sich nur profilieren. Mit Blick auf die Kompetenz seiner Luftfahrtgruppe und seine Beteiligung am Aufbau der heutigen Air Berlin sei dies eine Unverschämtheit. Die von ihm früher geführten Fluggesellschaften Deutsche BA, LTU und gexx seien wichtige Bausteine der heutigen Air Berlin. Selbst die Lufthansa-Billigtochter Eurowings habe ihre Wurzeln unter anderem in dem von ihm gegründeten Nürnberger Flugdienst.

Wöhrl bekräftigte, dass er über seine Gesellschaft Intro-Verwaltungs GmbH zusammen mit Partnern aus der Branche und Investoren bei der Air-Berlin-Dachgesellschaft einsteigen und die Gruppe als Ganzes erhalten wolle. "An einer Teillösung sind wir nicht interessiert", sagte er der "Welt".

Dem Magazin "Börse Online" sagte Wöhrl, er wolle Air Berlin "in seiner gegenwärtigen Aufstellung" fortführen "und dann im laufenden Betrieb" sanieren. Angaben zum Investitionsvolumen oder zu möglichen Partnern der Offerte machte Wöhrl nicht. Ein detailliertes Angebot werde er vorlegen, nachdem er Zugang zu den Unternehmensdaten erhalten habe, was bislang nicht der Fall sei.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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